Pharmazeutische Zeitung online
Arzneimittelinnovationen

Eine Frage der Kommunikation

15.06.2016  09:00 Uhr

Jennifer Evans, Berlin / Ärzte sind angehalten, wirtschaftlich zu verordnen. Aus Angst vor Regressforderungen sind sie daher oft zögerlich beim Verschreiben von innovativen Medikamenten. Wie neue Arzneimittel dennoch häufiger bei Erkrankten ankommen können, darüber diskutierten Gesundheitsexperten bei der Hauptversammlung des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

Im Rahmen des sogenannten Pharmadialogs haben sich Partner aus Industrie und Regierung im April auf ein neues Arzneimittelinformationssystem verständigt. Dies soll Ärzte besser darüber informieren, wie ein Medikament bei der frühen Nutzenbewertung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) abgeschnitten hat. Uneinigkeit herrscht aber darüber, durch welche Informationen künftig die beste Versorgung gewährleistet werden kann.

Ein Informationssystem könne nur nützen, wenn es um Wirtschaftlichkeit gehe, so Josef Hecken, unparteiischer G-BA-Vorsitzender. Ansonsten hält er dessen Einführung für überflüssig: »Wozu ein neues System, wenn der G-BA ohnehin bereits alle relevanten Studien, Endpunkte und Gründe für seine Entscheidungen zusammengefasst hat und sauber darstellt?« Laut Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, kann aber gerade eine Aufbereitung dieser Information Ärzte unterstützen, sich im verdichteten Arbeitsalltag einen Überblick über den Zusatznutzen von Medikamenten zu verschaffen. Eine Kostendarstellung der Arzneimittel hält er für unnötig, um die passende Therapie für einen Patienten zu finden.

 

Die Preisnennung stelle eine Gefahr der ärztlichen Therapiefreiheit dar, meint auch BPI-Vorsitzender Martin Zentgraf. Ein zusätzlicher Nutzen eines Medikaments könne Ärzten nicht etwa über ein Ampelsystem mit Verordnungssignal kommuniziert werden. »Das halte ich für fatal, besonders in Hinblick auf eine individuelle Patiententherapie.« Vielmehr gehe es um sachliche Kurzinformationen ohne Wertung und damit auch ohne ökonomisch orientierte Verordnungssteuerung. Hecken bezweifelt diesen Ansatz: »Wird der Arzt wirtschaftlich verordnen, wenn im System keine Preise angegeben sind?«

 

Aus Patientensicht sind naturgemäß Medikamentenpreise eher unerheblich. Das belegt eine aktuelle vom BPI in Auftrag gegebene Studie. Demnach wollen zwei Drittel der Deutschen das beste Medikament für ihre Erkrankung bekommen und nur 24 Prozent der über 2000 Befragten erwarten von ihrem Arzt eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Zentgraf schlussfolgert, die Entscheidung über den Austausch von Präparaten müsse medizinisch und nicht kostenorientiert begründet sein. /

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