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Glaukom

Früh erkennen, schnell handeln

Datum 09.06.2015  14:47 Uhr

Ein Glaukom gilt in Deutschland als zweithäufigste Erblindungs­ursache – auch weil eine Erkrankung am Grünen Star über lange Zeit symptomfrei verläuft. Der Frankfurter Augenarzt Privat­dozent Dr. Fritz Hengerer macht sich deshalb für präventive Augeninnendruckmessungen stark.

»Bereits im vom Patienten unbemerkten Frühstadium der Erkrankung kann der Sehnerv irreversibel geschädigt werden«, sagte Hengerer. Er rät zu einer Augeninnendruckmessung ab dem 40. Lebensjahr. Nur so sei die Krankheit zu erkennen, bevor die für ein Glaukom typischen Einschränkungen des Gesichtsfeldes beginnen. Schätzungen zufolge sind mehr als 800 000 Menschen in Deutschland betroffen, das sind 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung.

 

Sehnerv unter Druck

 

Hauptursache für den Sehnervschaden ist ein erhöhter Augeninnendruck. Dadurch wird mechanischer Stress auf die Fasern des Sehnervs am Nervenaustritt auf Höhe der Lamina cribrosa ausgeübt. Der erhöhte Augeninnendruck kann laut Hengerer Resultat einer Überproduktion von Kammerwasser oder einer Verengung des Schlemm-Kanals sein, der den Abfluss überschüssigen Kammerwassers behindert. Die Versorgung der Nervenfasern mit trophischen Faktoren wird dadurch gestört. Dies führt zum Untergang von Neuronen. »Betroffene bemerken ihre Erkrankung auch dann noch nicht, wenn mehr als 30 Prozent der Neurone abgestorben sind und damit irreparable Schäden am Auge entstanden sind«, sagte Hengerer.

 

Die Glaukom-Diagnostik umfasst eine Prüfung des Sehvermögens inklusive einer Messung des Gesichtsfeldes und der aus der Schädigung des Sehnervs resultierenden Ausfälle. Außerdem misst der Augenarzt den Augeninnendruck. Hinzu kommt noch die Untersuchung des Sehnervs und seiner Glaukom-bedingten Schädigungen.

 

Da untergegangene Fasern des Sehnervs nicht wiederhergestellt werden können, wird eine Therapie die Krankheit grundsätzlich nicht bessern. Das gilt für die medikamentöse Behandlung genauso wie für Operationen. Bei beiden Behandlungsmethoden geht es darum, den Augeninnendruck zu senken, um die Progression der Erkrankung zu bremsen.

 

Arzneistoffe der Wahl sind für Hengerer Betablocker, Carboanhydrasehemmer, α2-Agonisten und Prosta­glandine. Betablocker greifen an den Betarezeptoren des Ziliarkörpers an. Sie verringern die Produktion von Kammerwasser und helfen so, den Augen­innendruck um etwa ein Drittel zu senken. Carboanhydrasehemmer senken ebenfalls die Kammerwasserproduk­tion. Ihre Zielstruktur ist die Carbo­anhydrase im Ziliarkörper. Auch die α2-Agonisten senken als Sympatho­mimetika die Produktion von Kammerwasser. Prostaglandine wirken dagegen anders: Sie verbessern den Abfluss von Kammerwasser durch das Trabekel-Maschenwerk im Kammerwinkel und die Aufnahme von Kammerwasser in die Gefäße der Aderhaut (trabekulärer und uveoskleraler Abfluss).

 

Neue Operationsmethoden

 

Den Medikamenten laufen allerdings derzeit operative Methoden den Rang ab. »Winzige Titan-Stents mit einem Durchmesser von weniger als 0,3 mm können den Augeninnendruck eines Glaukom-Patienten von 30 mmHg auf unter 15 mmHg senken und so den Sehnerv entlasten«, erklärte Hengerer. Eine weitere medizinische Option ist die Lasertherapie. So kann mithilfe der Laser-Trabekuloplastik der Abfluss des Kammerwassers verbessert werden. Nachteil der Lasertherapie ist laut Hengerer deren zeitlich begrenzte Wirkung. Nach sechs Monaten muss sie wiederholt werden.

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