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Unterernährung schadet Darmflora dauerhaft

11.06.2014  09:49 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Eine Mangelernährung in der Kindheit hat schädliche Einflüsse auf die Mikrobiota des Darms, die sich auch durch ernährungsmedizinische Maßnahmen nicht vollständig rückgängig machen lassen. Dies berichten Forscher um Sathish Subramanian von der Washington University in St. Louis, Missouri, im Fachjournal »Nature« (doi: 10.1038/nature13421). Die Darmflora bliebe unreif, was auch die Wachstumsverzögerungen der betroffenen Kinder erklären könne.

Die Bakterienpopulation im Darm spielt eine wichtige Rolle bei der Extraktion und Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Eine Mangelernährung in der frühen Kindheit könnte den Aufbau einer gesunden Darmflora verhindern – so die Hypothese, die Subramanian und Kollegen testen wollten.

 

Hierfür analysierten sie zunächst die Darmflora von gesunden Kindern aus einem Slum von Dhaka in Bangladesch. Sie entdeckten, dass sich die Zusammensetzung der Bakterienpopulation mit dem zunehmenden Alter der Kinder veränderte. Besonders bei 24 Spezies war eine starke Korrelation zwischen ihrem Vorkommen und dem Alter der Kinder zu erkennen. Daraus entwickelten die Forscher ein Modell, das sie an 38 weiteren gesunden Kindern aus der gleichen Region testeten. Anhand der Bakterien-Zusammensetzung ließ sich das Alter der Kinder gut bestimmen, berichten Subramanian und Kollegen. Als die Wissenschaftler die Darmflora von unterernährten Kindern ebenfalls aus dem Slum in Dhaka untersuchten, stellten sie fest, dass die Bakterien-Zusammensetzung nicht mit dem tatsächlichen Alter der Kinder korrelierte. Die Darmflora der Kinder war unreif – und dies umso ausgeprägter, je stärker unterernährt die Kinder waren. Sie zeigte auch eine geringere Diversität. Durch Aufbaunahrung ließen sich diese Effekte nur kurzfristig beseitigen.

 

Diese neue Erkenntnis könnte erklären, warum unterernährte Kinder trotz ernährungstherapeutischer Interventionen häufig kleiner und leichter bleiben als gesunde Gleichaltrige. Die Autoren schlagen vor, bei mangelernährten Kindern die therapeutischen Maßnahmen zu verlängern und/oder Probiotika zu verabreichen. /

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