Pharmazeutische Zeitung online
Apotheke 2030

Apotheker wollen Netzwerker sein

11.06.2014  09:49 Uhr

Von Daniel Rücker / Viel hat sich nicht mehr geändert. Die überarbeitete Version des Dokuments zum Leitbildprozess aus dem Mai heißt nun »Apotheke 2030 – Perspektiven zur pharmazeutischen Versorgung in Deutschland«. Inhaltliche Änderungen gibt es kaum.

Der Leitbildprozess geht in die nächste Runde. Nach dem Konvent Anfang April in Berlin, dem anschließenden zweiten Durchgang auf der Leitbild-Website und der Diskussion im Gesamtvorstand der ABDA im Mai steht nun das Leitbild für die öffentliche Apotheke kurz vor der Vollendung.

 

Auf acht Seiten haben Geschäftsführung und Pressestelle der ABDA einen Text verfasst, der am 25. Juni von den Delegierten der ABDA-Mitgliederversammlung diskutiert werden soll. Die offensichtlichste Änderung ist der Namenswechsel von »Leitbild« zu »Perspektivpapier«.

 

1300 Kommentare

 

Nachdem sich die Mitgliederversammlung mit dem Perspektivpapier befasst hat, wird darüber im September bei der Hauptversammlung des Deutschen Apothekertags in München abgestimmt. An der zweiten Kommentierungsrunde Anfang Mai haben sich nach Angaben der ABDA rund 4400 Apotheker beteiligt. Die meisten als Leser, insgesamt wurden aber auch 1300 Kommentare abgegeben.

 

In der grundsätzlichen Aussage unterscheiden sich die beiden Papiere kaum. »Die Apotheker in Deutschland sind die Experten für Arzneimittel. Basierend auf dieser Kernkompetenz leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheit des Patienten in der ambulanten Versorgung. Als freie Heilberufler erfüllen sie über öffentliche, inhabergeführte Apotheken den gesetzlichen Auftrag zur flächendeckenden Arzneimittelversorgung der deutschen Bevölkerung.«

 

Ein zentraler Punkt des Perspektivpapiers ist die Arbeit der Apotheker im Netzwerk – zum einen untereinander, zum anderen gemeinsam mit den anderen Gesundheitsberufen. Das Perspektivpapier stellt die öffentliche Apotheke als integralen Bestandteil des Netzwerkes dar. Ihre Rolle sehen die Apotheker wie folgt: »Die öffentlichen Apotheken gestalten das heilberufliche Netzwerk mit eindeutig definierten Kompetenzen und Schnittstellen aktiv mit. Als integraler Bestandteil des Netzwerks übernehmen sie pharmazeutische Verantwortung für die Optimierung und Sicherheit der Arzneimitteltherapie.«

 

Zu den weiteren Aufgaben der Apotheken gehört Arzneimitteltherapiesicherheit, Medikationsanalyse und -management sowie die Arzneimittelsicherheit. Außerdem stellen Apotheken patientenindividuelle Arzneimittel her und engagieren sich in der Prävention. Dabei haben die Autoren ihre Forderung nach einer Honorierung von Präventionsleistungen deutlicher gemacht. Diese »müssen« jetzt in den GKV-Leistungskatalog aufgenommen werden. In der Vorversion »sollten« sie dies nur.

 

Der Text ist insgesamt offensiver geworden. Wo in der ersten Version noch Wünsche oder Vorschläge formuliert wurden, stehen nun deutliche Forderungen.

 

Keine Pflichtfortbildung

 

Eine inhaltliche Änderung, die beim flüchtigen Lesen kaum auffällt, findet sich am Ende des Textes. Hier haben die Autoren deutlich gemacht, dass es in absehbarer Zeit keine Pflichtfortbildung geben soll. Im ersten Entwurf lautete die Passage: »Die Apothekerinnen und Apotheker sowie das nicht approbierte pharmazeutische Personal . . . halten ihr Fachwissen nachweislich stets auf dem aktuellen Stand.« Aus diesem Satz wurde das Wort »nachweislich« gestrichen.

 

ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold ist mit dem Perspektivpapier sehr zufrieden. »Wir haben sehr deutlich unsere Bereitschaft herausgearbeitet, in einem Netzwerk der Heilberufler zu agieren. Und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir die Arbeit mit dem Patienten in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit stellen, nicht das Arzneimittel«, sagte er der PZ. Diese Entscheidung habe erhebliche Konsequenzen für die Honorierung der Apotheker sowie deren Aus-, Fort- und Weiterbildung. Überrascht hat Arnold das große Interesse und Engagement der Pharmaziestudenten. Sie hätten sich von Beginn an für den Prozess interessiert und mit eigenen Ideen daran beteiligt.

 

Der Prozess ist mit der Veröffentlichung des zweiten Entwurfs zwar auf der Schlussgeraden, aber noch nicht im Ziel. Am 25. Juni befasst sich die ABDA-Mitgliederversammlung mit dem Entwurf. Nach Arnolds Vorstellung soll es dort jedoch keine inhaltliche Debatte mehr geben. An dem Prozess hätten sich die Gremien der ABDA, die Landesapothekerverbände und -kammern sowie einige Tausend Apotheker beteiligt. Die demokratische Legitimierung des Perspektivpapiers sei damit sehr groß. Arnold: »Wer jetzt noch Änderungen fordert, der muss schon sehr gute Gründe dafür haben.« Eine Option wird der Mitgliederversammlung aber immer bleiben: Sie kann das Papier in Gänze ablehnen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sie dies tut, ausgeschlossen ist es aber nicht. /

Das Perspektivpapier finden Sie unter www.pharmazeutische-zeitung.de/apotheke2030

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