Jubiläumskonzert der Extraklasse |
12.06.2012 17:33 Uhr |
Von Christiane Eckert-Lill / Auch beim 50. Pharmacon-Kongress vergab die Bundesapothekerkammer wieder Sonderpreise an Musiker, die beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« erfolgreich gewesen waren. Ausgezeichnet wurde das Streichquartett »Quartetto Mobile« mit Xenia Geugelin und Caroline Frey (Violine), Shih-Yu Tang (Viola) und Nina Behrends (Violoncello) sowie die Pianistin Marie-Thérèse Zahnlecker.
Das Konzert wurde dankenswerterweise wieder von der Deutschen Krankenversicherung AG unterstützt. Den Auftakt gestaltete das Streichquartett, das bei seiner ersten Teilnahme beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« im Jahr 2011 auf Anhieb einen ersten Preis gewonnen hatte. Für die erkrankte Caroline Frey war kurzfristig Tonio Geugelin eingesprungen. Mit dem Streichquartett Nr. 1 von Erwin Schulhoff, das das Ensemble als erstes Werk spielte, hatte es 2011 beim Wettbewerb »Wespe« den Sonderpreis in der Kategorie »Verfemte Musik« erhalten.
Das »Quartetto Mobile«: Caroline Frey, Xenia Geugelin, Shih Yu Tang und Nina Behrend (von links).
Foto: Privat
Die jungen Musiker arbeiteten die extremen Gegensätze dieses Werkes technisch und musikalisch hervorragend heraus. Auf die wilde Motorik des ersten Satzes folgte das Allegretto mit seinem fahlen Klang. Nach dem folkloristischen dritten Satz boten die jungen Musiker ein furioses Finale, das über stellenweise polytonalem Grund konstruktive Elemente mit heftigen Gefühlsausbrüchen verband. Beim Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13 von Felix Mendelssohn-Bartholdy erlagen die vier Streicher nicht dem Sommernachtstraum einer heilen und harmonischen Welt. Vielmehr entflochten sie Mendelssohns komplexe Polyphonie, die immer wieder von rezitativartigen, einstimmigen, wie Fragen in den Satz geworfenen Floskeln unterbrochen wird.
Die 20-jährige Pianistin Marie- Thérèse Zahnlecker kann zu Recht als Ausnahmetalent bezeichnet werden. Neben mehreren Preisen bei dem Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« erhielt sie unter anderem im Jahr 2011 den Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben. Mit ihrer Darbietung der Sonate op. 57 von Ludwig van Beethoven brachte sie zum Ausdruck, warum diese – wenn auch erst später – den Beinamen »Appassionata« erhalten hat. Die Pianistin löste die technischen Probleme bravourös und brachte daneben den leidenschaftlichen Charakter des Stücks hervorragend zum Ausdruck. Gleiches gelang Marie-Thérèse Zahnlecker auch bei der Nocturne op. 48 fis-Moll von Frédéric Chopin. Die liedhafte, ruhige Melodie verschmolz mit der weitgriffigen Begleitung zu einem harmonischen Singen des Flügels. Den furiosen Abschluss des Konzerts bildete die Rhapsodie espagnole von Franz Liszt. Dieses Stück ist von populären spanischen Melodien inspiriert und galt lange Zeit als unspielbar. Auch hier zeigte die Pianistin ihre außerordentliche Virtuosität, aber auch Musikalität.
Alle Künstler wurden zu Recht mit lang anhaltendem Applaus belohnt und bedankten sich dafür mit Zugaben, die noch einmal eindrucksvoll ihr Können belegten.