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Institut für Handelsforschung

Versachlichung der Diskussion

10.06.2008  16:54 Uhr

Institut für Handelsforschung

<typohead type="3">Versachlichung der Diskussion

PZ / Das Ziel der Europäischen Kommission ist ein einheitlicher Europäischer Arzneimittelmarkt. Das Institut für Handelsforschung (IfH) in Köln warnt davor, dieses Ziel um jeden Preis anzustreben.

 

Die mutmaßlichen Profiteure einer deregulierten Arzneimittelversorgung suggerieren, der Rechtsstreit um das Fremdbesitzverbot sei längst entschieden. Das IfH hält solche Prognosen für unseriös.

 

In den kommenden Monaten stehen gleich eine ganze Reihe von Entscheidungen zu nationalem Apothekenrecht an. Nicht nur Deutschland, auch Österreich, Spanien, Italien oder Frankreich müssen sich Vertragsverletzungs- und anderen Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) stellen. Zentrale Bedeutung für die Arzneimittelversorgung in den EU-Staaten hat dabei die Entscheidung des EuGH zur Vereinbarkeit des Fremdbesitzverbotes mit dem Gemeinschaftsrecht. Sie dürfte Anfang 2009 fallen. Das IfH hält die Tendenz des Urteils für offen. Es fordert eine Versachlichung der Diskussion.

 

Für spekulativ hält das Kölner Institut nicht nur Prognosen über den Ausgang des Verfahrens, sondern auch über die mögliche Konsequenzen daraus. Die Spannweite reiche von einer deutlichen Verminderung der Arzneimittelausgaben bei verbesserter Versorgungsqualität bis hin zu massiven Verwerfungen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Das gelte auch für vermeintliche Analogien zu den Entwicklungen in Ländern wie Norwegen, Island, Belgien oder den Niederlanden nach dem Fall des Fremdbesitzverbotes. Die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln habe eine große Bedeutung. Behauptungen und Vermutungen würden dem nicht gerecht.

 

Nun müsse eine objektive Effektivitätsdiskussion geführt werden. Erst dann können Effizinenzreserven alternativer Vertriebssysteme bewertet werden, so Dr. Markus Preißner, Leiter der Forschungsstelle. Erste Ansätze hätten verschiedene Institutionen bereits vorgelegt. Dennoch blieben angesichts fehlender oder nicht vergleichbarer Daten sowie unzureichender Indikatoren Zweifel an der Validität der bislang durchgeführten Untersuchungen.

 

Nach Auffassung der IfH-Experten ist die Harmonisierung der Arzneimittelmärkte nicht notwendig. Es sei nicht sinnvoll, den kleinsten gemeinsamen Nenner der Arzneimittelversorgung als Maßstab zu setzen, wenn Mitgliedsstaaten dadurch Nachteile bei der Versorgungssicherheit und der Qualität befürchten müssten.

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