Pharmazeutische Zeitung online
Daten-Debatte

Digitale Bildung muss sein

07.06.2017  09:54 Uhr

Von Jennifer Evans, Berlin / Reden ist Gold – vor allem, wenn es um Digitalisierung geht. Erkennen Patienten erst die Vorzüge eines vernetzten Gesundheitswesens, sträuben sie sich weniger dagegen. Das haben die Podiumsteilnehmer bei der fünften Veranstaltung der Reihe Tagesspiegel Data Debates vergangenen Donnerstag im Berliner Telefónica Basecamp betont. Auch das Arzt-Patienten-Verhältnis wird sich verändern.

Digitale Bildung ist die größte Herausforderung in den nächsten Jahren. »Man muss den Menschen erklären, warum es zu ihrem Wohl ist, ihre Daten herauszugeben«, so Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Die Bereitschaft, sich auf Neuerungen einzulassen, steige deutlich, sobald der Einzelne den Nutzen für sich selbst verstanden habe. Daher sieht Gröhe die Akteure des Gesundheitswesens auch in der Pflicht, Patienten ausführlich aufzuklären. 

 

Den derzeit herrschenden Mangel an digitalem Bewusstsein kritisiert auch Christoph Meinel, Professor für Internet-Technologien und -Systeme an der Universität Potsdam. »Man muss ein bisschen mehr von der virtuellen Welt verstehen, um sich selbstständig darin bewegen zu können. Man braucht Bildung, um zu entscheiden, was man will.«

 

Meinel zufolge braucht es künftig einen zentralen Ort, an dem alle digitalen Patientendaten gespeichert werden. Dabei denkt er an eine sogenannte Cloud, sprich eine über das Internet bereitgestellte IT-Infrastruktur samt Speicherplatz und Anwendungssoftware. Eine Cloud verändere die Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen enorm, so Meinel. Für das Konzept einer Medical Cloud spricht sich auch der Chef der Helios-Kliniken, Francesco de Meo, aus. Vor dem Hintergrund, dass die derzeit in Krankenhäusern vernetzten Medizingeräte alt seien und eigentlich ausgetauscht werden müssten, bereite ihm deren Datensicherheit weitaus größere Sorge als die einer Cloud. Letztere biete den Vorteil, dass die Daten nicht verloren gingen – selbst dann nicht, wenn ein System abstürze oder ein Gerät kaputt gehe, so de Meo.

 

Indem der Patient künftig selbstbestimmt entscheidet, wer auf seine Daten zugreifen darf und welche davon er weitergeben will, wird sich auch das Arzt-Patienten-Verhältnis verschieben. Womöglich habe damit in Zukunft gar der Patient eine überlegenere Position als der Arzt inne, vermuteten die Diskussionsteilnehmer. De Meo begrüßt diese Entwicklung: »Wir mögen aufgeklärte Patienten, weil sie zufriedener sind.« Er sieht darin nur Chancen, während der Gesundheitsminister auch deutlich vor der Kehrseite der Selbstbestimmtheit warnte. Wie Gröhe angab, können laut Studien viele Patienten nichts mit ihren Gesundheitsdaten anfangen. Umso wichtiger sei es, Betroffenen klarzumachen, dass die Informationen erst durch die Analyse eines Arztes oder Heilberuflers Aufschluss über ihren Gesundheitszustand lieferten. Für den Minister bleibt die Aufklärung über die Bedeutsamkeit der Datenweitergabe der zentrale Punkt. /

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