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Pharmazie und Kunst

Apotheke mit eigener Galerie

01.06.2015  11:45 Uhr

Von Stephan Creuzburg / Die Nächte vom Freitag zum Samstag sind es, in denen aus dem Apotheker ein Künstler wird. Dann nimmt sich der Pharmazeut Gerd-Gunther Madry meistens die Zeit zum Malen – und trägt dabei richtig dick auf.

Die Teich-Apotheke in Merseburg ist die wohl einzige Apotheke in Deutschland mit eigener Kunstgalerie. Hier hängen Bilder des Pharmazeuten und Malers aus Leidenschaft, Gerd-Gunther Madry. Seine Handschrift ist Öl, das –dick aufgetragen, farbig und expressiv – den Werken einen ausgesprochen plastischen Charakter verleiht. Insgesamt rund 3000 Bilder hat der Apotheker im Laufe seines fast 70-jährigen Lebens geschaffen.

Malen und Zeichnen bestimmen schon die Schulzeit in Bernburg an der Saale, wo Madry auch Zeichenunterricht erhält. Talent und Freude am Malen lassen bei dem Abiturienten den Wunsch wachsen, ein Kunststudium aufzunehmen. Doch der Vater ist dagegen. Heute, so sagt Madry, sei er ihm dankbar dafür. Der neue Berufswunsch: Apotheker. In Halle studiert er Pharmazie. Die Synthese von neueren Psychopharmaka ist Thema seiner Promotion, die Madry in Zusammenarbeit mit dem AWD-Dresden anfertigt. Er wird Apothekenleiter in Aken/Elbe, und 1977 übernimmt er die Leitung der Teich-Apotheke in Merseburg. Seit 1990 ist er ihr Inhaber.

 

Während der ganzen Jahre malt Madry aber auch und ist interessierter Beobachter der Kunstszene. Willi Sitte hat es ihm besonders angetan, ein ganz Großer unter den Malern der damaligen DDR. Durch einen Zufall lernt er ihn kennen: Sitte benötigt ein Medikament aus dem Westen. Die Anfrage des Bezirksarztes landet auf dem Schreibtisch Madrys, der gerade für ein paar Monate amtierender Bezirksapotheker war. Die Westimporte wurden in den Bezirks- und Kreisapotheken verwaltet. Madry stellt eine Bedingung: Sitte soll sich dieses Arzneimittel persönlich in der Kreisapotheke abholen – um den berühmten Maler bei der Gelegenheit zu fragen, ob er ihm Unterricht geben würde. Als Sitte sich seine Werke dann tatsächlich anschaut, ist seine Antwort eindeutig: »Was wollen Sie denn noch bei mir lernen?« Das Ergebnis dieser Begegnung ist eine Freundschaft, die bis zum Lebensende von Sitte im Jahr 2013 anhält. Madry ist Mitinitiator für die Gründung der großen Sitte-Galerie in Merseburg.

Die künstlerische Themenpalette des malenden Apothekers ist groß. Viele Porträts bedeutender Persönlichkeiten entstehen, von zeitgenössischen Politikern wie Angela Merkel und Künstlern wie dem Dirigenten Simon Rattle, aber auch Porträts zur Zeitgeschichte. Zum Beispiel von Friedrich dem Großen. Das Bild war unter anderem 2012 auf der Internationalen Kunstmesse der Galerie Dikmayer in Berlin zu sehen. Die Ausstellung stand unter dem Motto des »Phantastischen Expressionismus«. Eines seiner jüngsten Werke: ein Porträt von Günter Grass, der im April dieses Jahres starb. Landschaftsmotive und Architektur hält der malende Apotheker ebenso in Öl fest wie aktuelle politische Themen: Der Flüchtlingszug von Afrika nach Europa inspirierte ihn schon 2005 zur malerischen Auseinandersetzung.

 

Nicht für Geld und gute Worte

 

Berlin oder auch Basel: Manches Bild Madrys fand den Weg schon in renommierte Ausstellungen. In Berchtesgaden hängt ein Porträt von Papst Benedikt XVI als Dauerleihgabe in der Katholischen Pfarrei St. Andreas. Käuflich sind die Werke nicht – trotz zahlreicher Anfragen. Auch der »Friedrich« hängt wieder an seinem angestammten Platz in der Galerie der Teich-Apotheke. Und doch setzt Madry seine Kunst gewinnbringend ein. Auf eigene Kosten lässt er beispielsweise Postkarten und Kalender mit Motiven seiner Bilder anfertigen, die für einen guten Zweck gedruckt und verkauft werden. So erhielt das Leukämiezentrum der Universität Leipzig eine große Spende, und auch am berühmten Merseburger Dom konnten mit seiner Unterstützung dringende Arbeiten realisiert werden. /

www.teich-apotheke.de (externer Link)

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