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Pharmacon Meran

Die persönliche Beratung im Fokus

29.05.2018  10:38 Uhr

Von Daniel Rücker, Meran / Für eine wirksame Arzneimittel­therapie ist die persönliche Beratung des Patienten durch den Apotheker unerlässlich. Das war die zentrale Botschaft der Eröffnungsrede des Präsidenten der Bundesapothekerkammer (BAK), Andreas Kiefer, beim diesjährigen Pharmacon in Meran.

»Die beste Art der Gesundheitsversorgung ist und bleibt persönlich und unmittelbar – auch in den öffentlichen Apotheken. Daran ändert auch der Beschluss des Deutschen Ärztetags zum Fernbehandlungsverbot nichts«, sagte BAK-Präsident Andreas Kiefer bei der Eröffnung des internationalen Fortbildungskongresses Pharmacon am Sonntag im italienischen Meran. 

 

»Weil nach ausschließlicher Fernbehandlung auch nach Vorstellung der Bundesärztekammer keine Rezepte ausgestellt werden dürfen, ändert sich für Apotheken nichts«, so Kiefer. Darüber hinaus zeige sich die Überlegenheit der unmittelbaren und persönlichen Versorgung durch wohnortnahe Apotheken auch im Alltag.

 

Ein Schwerpunkt der Rede des BAK-Präsidenten war die Bedeutung von Arzneimitteln für die Behandlung der Patienten. Tatsächlich wirksam seien sie nur, wenn der Patient vom Apotheker über die Wirksamkeit und Nutzen des Medikamentes informiert werde. Die Beratung sei auch deshalb so wichtig, weil eine erhebliche Zahl Patienten nur über eine eingeschränkte Lese- und Gesundheitskompetenz verfüge. Rund ein Fünftel der Patienten könnten sich selbst nicht ausreichend über ein verordnetes Arzneimittel und dessen Anwendung, Risiken und Nutzen informieren. Diese Aufgabe übernähmen die Apotheker. Der Versandhandel könne diese Leistung nicht anbieten. »Wir Apotheker haben als Heilberufler die Aufgabe, uns um jeden einzelnen Patienten zu kümmern«, so Kiefer.

 

»Studien zeigen, dass viele Bundesbürger Schwierigkeiten damit haben, Gesundheitsinformationen gezielt zu erfassen und zum Bespiel zwischen Information und Werbung zu unterscheiden«, stellte Kiefer fest. »Gleichzeitig stellen wir immer wieder fest, dass manche Internetnutzer ihr Wissen überschätzen. Aber eine Google-Suche ersetzt nicht das Expertenwissen des Apothekers.«

 

Missbrauchspotenzial von Arzneimitteln

 

In seiner Rede ging Kiefer auch auf das Missbrauchspotenzial von Arzneimitteln ein. »Medikamente haben Nutzen, aber auch Risiken und dürfen deshalb nur von Apothekern abgegeben werden.« Medikamente – auch rezeptfreie wie zum Beispiel Schmerzmittel – unterscheiden sich damit von Konsumgütern. Auch wenn die Werbung etwas Anderes suggeriere: »Der Mehrverbrauch von Arzneimitteln fördert nicht die allgemeine Gesundheit«, konstatierte Kiefer. »Ich rege deshalb an, in Verbrauchermedien wie Fernsehen oder im Internet über ein Werbeverbot für rezeptfreie Arzneimittel mit Missbrauchspotenzial nachzudenken.« Das Werbeverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel dürfe zudem nicht aufgeweicht werden. An der strikten Regulierung will Kiefer nicht rütteln. »Die gesetzlichen Restriktionen in Deutschland, gibt es aus gutem Grund«, sagte Kiefer.

 

Mit einiger Skepsis sieht der BAK-Präsident die Entscheidung des Deutschen Ärztetages, das Fernbehandlungsverbot zu lockern. Kiefer fürchtet, dass eine Lockerung des Verbotes schwierig zu regulieren sei. Er verwies auch darauf, dass viele Ärzte die Entscheidung des Ärztetages kritisiert hätten. Wenn die Tür erst einmal einen Spalt offen sei, dann werde es schwierig, das Rad wieder zurückzudrehen.

 

Kiefer zufolge geht die Apothekerschaft »felsenfest« davon aus, dass die Politik sich wie im Koalitionsvertrag vereinbart, für ein Rx-Versandhandelsverbot einsetzt. Dazu gebe es keine Alternative. Nach wie vor hätten die Apotheker sehr gute Argumente für das Verbot. /

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