Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Sieben-Tage-Irrtum

Datum 22.05.2017  16:45 Uhr

Sieben-Tage-Irrtum

Manche Überzeugungen halten sich besonders hartnäckig, obwohl sie längst widerlegt sind. Die Sieben-Tage-Regel zur Antibiotika-Einnahme ist so eine. »Die Packung auf jeden Fall ganz aufbrauchen, auch wenn sich die Beschwerden vorher schon gebessert haben«, schärfen Apotheker ihren Patienten bei jeder Abgabe eines Antibiotikums ein. Die Begründung, eine zu kurze Einnahmedauer leiste der Bildung von Resistenzen Vorschub, leuchtet vordergründig ein – ist aber falsch (Antibiotikatherapie: Kürzer ist besser).

 

Eine möglichst lange Einnahmedauer wäre nämlich nur dann sinnvoll, wenn damit auch noch das letzte krank machende Bakterium abgetötet werden sollte. Das kann und muss eine Antibiotika-Therapie aber nicht leisten. Ihr Ziel ist es vielmehr, schnell möglichst viele Erreger zu beseitigen; den Rest erledigt dann das Immunsystem des Patienten. Dafür ­reichen in der Regel wenige Tage – vorausgesetzt, der Erreger ist sensibel gegen den eingesetzten Arzneistoff und dieser wird ausreichend hoch ­dosiert. Eine unnötig lange Therapie fördert dagegen Resistenzen, weil sie den Bakterien, die unempfindlich gegen das Antibiotikum sind, einen ­Vorteil verschafft, indem sie deren Konkurrenz beseitigt.

 

Obwohl es mittlerweile überzeugende Studiendaten gibt, die diese Zusammen­hänge belegen, halten Ärzte vielfach noch an der Sieben-Tage-Regel fest. Um mit ihr aufzuräumen, ist noch viel Überzeugungsarbeit zu ­leisten. Doch der Einsatz lohnt sich, will man die Wirksamkeit dieser ­wichtigen Arzneistoffklasse langfristig erhalten.

 

Einen Beitrag dazu haben diese Woche auch die Gesundheitsminister der G20-Staaten geleistet. In ihrer Berliner Erklärung einigten sie sich darauf, dass Antibiotika künftig weltweit nur noch auf Rezept abgegeben werden dürfen (G20-Staaten: Antibiotika nur auf Rezept). Damit soll der unkontrollierten Anwendung ein Riegel vorgeschoben werden. Den Ärzten als Verordnern kommt damit freilich eine noch größere Verantwortung zu. Gut, wenn da auch Apo­theker über die Regeln für einen rationalen Antibiotika-Einsatz Bescheid wissen und entsprechend beraten können.

 

Annette Mende 

Redakteurin Pharmazie

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Antibiotika

Mehr von Avoxa