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Digitale Rezeptsammelstelle

Testlauf im Ländle startet im Herbst

17.05.2017  10:17 Uhr

Von Ev Tebroke / Die Apotheker in Baden-Württemberg treiben die Digitalisierung voran. Rezeptsammelstellen sollen den beliefernden Apotheken die Rezepte künftig direkt elektronisch zur Ansicht übermitteln. Der Landesapothekerverband unterstützt die Entwicklung eines entsprechenden Prototyps. Mit Doc Morris und dessen umstrittenen Arzneimittel-Terminal habe das nichts zu tun, heißt es.

Um die Arzneimittelversorgung auf dem Land zu verbessern, soll es in Baden-Württemberg bald digitale Rezeptsammel­stellen geben. Das hatte der Präsident des dortigen Landes­apothekerverbands (LAV), Fritz Becker, Ende April auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands in Berlin angedeutet. Die Arbeiten zu dem Projekt gehen anscheinend gut voran. Wie ein Sprecher des LAV auf Anfrage der PZ erläuterte, soll bereits im Herbst der Probebetrieb des Prototyps starten.

 

Derzeit arbeitet der Verband zusammen mit einem Technologiepartner an der Entwicklung und Umsetzung. Die entsprechende Hardware steht demnach bereits, auch die Arbeiten an der Software gehen laut LAV gut voran, hier ist aber noch Feintuning nötig. Insbesondere beim Datenschutz gilt es viel zu beachten. »Wir werden in Abstimmung mit dem Datenschutz-Beauftragten Baden-Württembergs alle Vorgaben einhalten, noch sind nicht alle Details geklärt«, so der Sprecher.

 

Gerade in ländlichen Gebieten mit wenigen Apotheken soll die digitalisierte Übermittlung von Rezepten die Patientenversorgung schneller und einfacher machen. An Orten, wo bereits eine genehmigte Rezeptsammelstelle existiert, könnte der Patient dann künftig sein Rezept an einem Terminal einwerfen. Dieser digitalisiert es und übermittelt die Bilddatei an die für die Belieferung zuständige Apotheke, sodass diese das Rezept einsehen kann. »Die Daten werden aber nicht im klassischen Sinne per E-Mail verschickt«, betont der LAV-Sprecher. Es handele sich um keine End-to-end Übermittlung. Dies würde die Sache datenschutzrechtlich eher verkomplizieren. Genauere Details der Umsetzung wollte er nicht nennen.

Wo der Prototyp ab Herbst in Betrieb geht, wollte der Sprecher ebenfalls noch nicht verraten. Es handele sich um einen Ort, an dem bereits jetzt eine Rezeptsammelstelle existiert, sagte er. Der LAV sieht das Projekt auch in keiner Weise in Konkurrenz zu dem Arzneimittel-Automaten von Doc Morris in der baden-württembergischen Gemeinde Hüffenhardt. Zuletzt hatte die niederländische Versandapotheke für Schlagzeilen gesorgt, weil sie auf dem Land angebliche »Versorgungslücken« ausgemacht hatte und in dem 2000-Seelen-Dorf deshalb einen Arzneimittel-Abgabeterminal mit Videoberatung eingerichtet hat. Dieses Konstrukt hat die zuständige Arzneimittelbehörde rechtlich angefochten. Doc Morris versucht derzeit per Klage den Betrieb durchzusetzen.

 

»Es gibt keine Versorgungslücken«, so der LAV-Sprecher. Allein in Baden-Württemberg sorgen demnach über 100 Rezeptsammelstellen dafür, dass Patienten auch dort, wo keine Apotheke in der Nähe ist, ihre gewünschten Medikamente erhalten. »Wir wollen die vorhandene Versorgung lediglich effizienter machen.«

 

Mehr Zeit für die Patienten

 

Die beliefernde Apotheke spart durch die Neuerung künftig Zeit, da sie die Rezepte nicht erst an der Sammelstelle abholen muss, sondern das gewünschte Medikament direkt bestellen oder zur Auslieferung fertig machen kann. Erst auf dem Weg zum Patienten holt sie das Rezept dann von der Sammelstelle ab und kontrolliert die Daten. Die dadurch freigewordenen Ressourcen kann die Apotheke künftig an anderer Stelle für die Versorgung der Patienten nutzen.

 

Die Entwicklung des Prototyps finanziert der LAV zunächst vor. Mittelfristig soll der Technologiepartner das Modell an dem Markt bringen. Grundsätzlich dürfte das Baden-Württemberger Konzept auch für andere Bundesländer attraktiv sein. Zunächst gilt es nun den Testlauf ab Herbst abzuwarten. /

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