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Ginkgo biloba

Zweifel an Unbedenklichkeit

07.05.2013  17:06 Uhr

Von Ulrike Viegener / Tierexperimentelle Studien haben Hinweise darauf ergeben, dass in Extrakten aus Ginkgo biloba möglicherweise kanzerogene Stoffe enthalten sind. Die im Rahmen des US-amerikanischen National Toxicology Program durchgeführte Untersuchung wird kontrovers diskutiert.

Ein aktuelles Projekt des National Toxicology Program (NTP), das dem National Institute of Environmental Health Sciences unterstellt ist, hat die toxikologische Erforschung pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel zum Ziel. Im Rahmen dieses Projekts, das in enger Kooperation mit der amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA durchgeführt wird, wurde auch ein Extrakt aus Ginkgo-biloba-Blättern geprüft (NIH Publication No. 13-5920, http://ntp.niehs.nih.gov/ntp/htdocs/LT_rpts/TR578_508.pdf)

 

Mäusen und Ratten wurde der Ginkgo­extrakt, wie in Tierversuchen üblich, in Dosen weit oberhalb der therapeutischen Dosierung zwei Jahre lang verabreicht. Dabei fanden sich in verschiedenen Geweben gehäuft Zell­hypertrophien und Zellhyperplasien. Auch bösartige Veränderungen wurden gefunden. Eine erhöhte Rate von Leberkrebs wurde bei männlichen und weiblichen Mäusen festgestellt. Eine erhöhte Rate von Schilddrüsenkrebs wurde bei männlichen und weiblichen Ratten sowie bei männlichen Mäusen gefunden.

Zur Relevanz dieser Ergebnisse für den Menschen heißt es einem Statement des NTP sinngemäß, dass dies ein ernst zu nehmender erster Hinweis auf eine mögliche Kanzerogenität sei, die jetzt in weiteren Studien genauer erforscht werden müsse. Unter anderem gelte es, die Frage zu beantworten, ob sich die Veränderungen an Leber und Schilddrüse einem bestimmten Inhaltsstoff zuordnen lassen.

 

Studienmethodik fraglich

 

Während sich amerikanische Verbraucherschützer dafür aussprechen, die Sicherheit von Ginkgo biloba neu zu bewerten und bis auf Weiteres von »safe« auf »avoid« herunterzustufen, gibt es auch kritische Stimmen zu Methodik und Aussagefähigkeit der NTP-Studien. Die extrem hohe Dosierung von Ginkgo wird kritisiert, und es wird argumentiert, die Studienergebnisse seien streng genommen nur auf den verwendeten Extrakt eines chinesischen Herstellers anzuwenden. Die Auswahl speziell dieses Produkts, das in keiner Weise die Qualitätsstandards erfülle, sei nicht nachvollziehbar, heißt es in einer Stellungnahme des American Botanical Council.

 

Ginkgoextrakt ist nicht gleich Ginkgoextrakt. Zwischen den zahlreichen am Markt befindlichen Produkten, die als Nahrungsergänzungsmittel geführt werden, besteht hinsichtlich Qualität und Zusammensetzung eine große Heterogenität. Gänzlich von der Diskus­sion abzugrenzen, sind Ginkgo-biloba-Extrakte, die als Arzneimittel zuge­lassen sind. /

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