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Tamiflu

Linke wollen Einlagerung stoppen

30.04.2014  10:31 Uhr

Von Stephanie Schersch / Nach der ernüchternden Bewertung der Grippemittel Tamiflu® und Relenza® durch die renommierte Cochrane Collaboration fordert die Linkspartei, die Einlagerung dieser Präparate bei Bund und Ländern zu stoppen. Die Bundes­regierung hingegen sieht dafür keinen Anlass.

Aus Sicht der Linken-Arzneimittelexpertin Kathrin Vogler sind insbesondere die Vorgänge rund um Tamiflu »ein mehrfacher Skandal«. Bereits seit Jahren hätten unabhängige Forscher Zweifel am Nutzen des Neuraminidase-Hemmers. Negative Studiendaten habe die Firma Roche jedoch lange Zeit nicht offengelegt.

Nach langem Hin und Her hatten Roche und der Relenza-Hersteller Glaxo-Smith-Kline Experten zuletzt Einsicht in interne Studienberichte gewährt. Das Fazit der Cochrane-Wissenschaftler fiel verheerend aus: Beide Arzneimittel schützen demnach nicht vor schweren Komplikationen einer Grippe, die Nebenwirkungen fallen hin­gegen weit stärker aus als bislang bekannt.

 

Die Bundesregierung will vorerst dennoch an der Bevorratung mit Tami­flu festhalten und verweist auf die Europäische Arzneimittelbehörde EMA. Sollte sie zu einer anderen Einschätzung über das Präparat gelangen, »wird das in die nationale Pandemieplanung einfließen«, schreibt Ingrid Fischbach (CDU), parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, in ihrer Antwort auf eine Anfrage Voglers.

 

Zu den Kosten für die Bevorratung mit antiviralen Arzneimitteln machte sie keine Angaben. Die Regierung werde die entsprechenden Zahlen jedoch bei den zuständigen Stellen der Bundesländer abfragen und veröffentlichen, sofern die Länder damit einverstanden seien, so Fischbach. Vogler sieht darin eine Verschleierungstaktik und sprach von einem »Milliarden-Grab Tamiflu«. Die Menschen hätten »ein Recht darauf zu erfahren, wieviel öffentliche Gelder bislang für dieses teils unwirksame und teils gefährliche Medikament verschleudert worden sind«. Vogler zufolge dürften in Deutschland bislang ähnliche Kosten angefallen sein wie in Großbritannien. Dort seien etwa eine halbe Milliarde Euro investiert worden.

 

Grüne fordern Aufklärung

 

Auch die Grünen haken in einer Kleinen Anfrage im Fall Tamiflu und Relenza kritisch nach und fordern Aufklärung über den künftigen Umgang mit den beiden Präparaten. Eine Antwort der Bundesregierung darauf gibt es bislang nicht. /

Messezeit ist Entdeckerzeit. Die Expopharm 2017 lädt dazu ein, den Berufs­alltag zu verlassen und ihn mit frischem Blick aus der Ferne zu betrachten. Der niederländische Maler Vincent van Gogh betonte einst: »Die Norma­lität ist eine gepflasterte Straße – man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr.«

 

Zwar sollen auf der diesjährigen pharmazeutischen Fachmesse nicht gleich Cannabisblüten wachsen, aber den Herausforderungen rund um deren Abgabe müssen sich die Apotheker stellen: Wie ist die Qualität der Blüten gesichert und wie wird der Medizinalhanf korrekt abgerechnet? Bei Cannabis auf Rezept gibt es viel Diskussions- und Optimierungs­bedarf, daher greifen viele Veranstaltungen der Pharma-World dieses ­Thema auf.

 

Verbessern lassen sich aber auch andere routinierte Abläufe im Offizin-Alltag. Ein hochsicheres Apothekennetz und neue IT-Anwendungen sollen in Zukunft die Arbeit der Pharmazeuten und die Kommunikation mit den Patienten erleichtern – etwa bezüglich elektronischer Bestellungen und Vernetzung mit anderen Leistungserbringern. Wie wichtig das Thema Digitalisie­rung neben der Sicherstellung der Versorgung für den Berufsstand ist, zeigen auch Anträge aus der Apothekerschaft zur Hauptversammlung des Deutschen Apothekertags. Auch die inter­nationalen Aussteller setzen in diesem Jahr verstärkt auf digitale Konzepte.

 

Die komplexen Anforderungen des digitalen Wandels erzeugen bei ­Ihnen Kopfschmerzen? Keine Sorge – sie und speziell die Migräne sind ­dieses Mal ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen Vorträge. Vielleicht hilft es auch, den Kopf beim Rezepturduell am Stand der Avoxa-Mediengruppe oder beim Quiz und Rollenspiel am Stand des PTA-Forum freizubekommen? Sollte auch das erfolglos bleiben, ist immer noch ein Ausflug in die Kunstwelt oder die vielfältige, kulinarische Szene Düsseldorfs eine ­Option. Mit Sicherheit gelingt es, den Messestress beim Tanzen auf der Expopharm Night abzubauen. Ganz im Sinne des Künstlers Vincent van Gogh und seiner Kollegen: Hauptsache einmal raus aus der Normalität!

Anna Pannen & Jennifer Evans
PZ-Redaktion



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