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Politischer Lagebericht

DAV kämpft weiter für faires Honorar

30.04.2013  20:00 Uhr

Seit Jahresbeginn erhalten Apotheker für jedes abgegebene Rx-Medikament 8,35 Euro statt wie bislang 8,10 Euro. Aus Sicht des Deutschen Apothekerverbands (DAV) reicht diese Anhebung bei weitem nicht aus. Er will noch in dieser Legislaturperiode erneut für eine regelmäßige Anpassung des Apothekenhonorars werben.

Die 25 Cent, die Apotheker seit Anfang des Jahres zusätzlich bekommen, sind für den DAV-Vorsitzenden Fritz Becker nur ein erster Schritt. Mit dieser Anhebung erhielten die Apotheker lediglich 3 Prozent mehr Geld – und das erstmals seit neun Jahren überhaupt, sagte Becker in Potsdam. »Das kann und das darf es nicht gewesen sein.«

 

Fehlende Mehrheit

 

Der DAV werde daher in wenigen Tagen aktuelle Zahlen für das Jahr 2012 im Bundeswirtschaftsministerium vorstellen, die einen Überblick über die Kostensteigerungen in den Apotheken geben. Derzeit gebe es zwar keine politische Mehrheit für eine Dynamisierung des Apothekenhonorars. Chancen sieht Becker aber für die kommende Legislaturperiode. Demnach könnte eine entsprechende Regelung in Paragraf 78 des Arzneimittelgesetzes verankert werden. Zukünftig müsse verbindlich und klar geregelt werden, wer das Honorar wann und nach welchen Regeln anpasst, so Becker. Sollte dies gelingen, könne man auch darüber nachdenken, den Apothekenabschlag in Zukunft festzuschreiben. Über die Höhe des aktuellen Abschlags streiten Kranken­kassen und Apotheker seit Monaten. Nun muss wieder einmal die Schiedsstelle entscheiden. Dort war eine erste Verhandlungsrunde Mitte April ohne Ergebnis geblieben.

Der Apothekenabschlag ist nur einer von vielen Punkten, über die Apotheker und Krankenkassen miteinander verhandeln müssen. Die Gespräche gestalten sich dabei häufig schwierig. Becker führt das auch auf die Struktur des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zurück. Dieser wurde 2007 gegründet und vertritt seither die Interessen aller Krankenkassen auf Bundesebene. Nach wie vor sind die verschiedenen Kassenarten aber auch in eigenen Dachverbänden organisiert. Diese verfolgten oftmals Partikularinteressen, sagte Becker. Verhandlungen zwischen DAV und GKV-Spitzenverband würden damit »gelähmt, wenn nicht sogar unmöglich gemacht«. Auch die Politik müsse darüber nachdenken, wie sinnvoll das Nebeneinander der verschiedenen Kassenorganisationen sei.

 

In einem anderen Bereich hat die schwarz-gelbe Koalition bereits Handlungsbedarf erkannt. In Zukunft sollen Apotheker ein pauschales Honorar für jeden Nacht- und Notdienst erhalten. Insgesamt 120 Millionen Euro pro Jahr hat die Politik dafür zugesagt. Becker nannte die Notdienstpauschale »sinnvoll und strukturstärkend«.

 

Der DAV arbeite nun daran, den Fond auszugestalten, in dem das Geld zur Finanzierung der Pauschale verwaltet werden soll. Dafür hätten vergangene Woche bereits zwei Sonderbeauftragte ihre Arbeit aufgenommen und ein Abstimmungsgespräch im Bundesministerium für Gesundheit geführt. Vor Mitte des Jahres werde die Pauschale aber voraussichtlich nicht an den Start gehen, so Becker. Unklar ist bislang, ob das Notdienst­honorar auch rückwirkend für das erste Halbjahr an die Apotheker ausgezahlt wird.

 

In Potsdam bekräftigte Becker darüber hinaus seine Kritik an den Rabattverträgen insbesondere im Bereich der Impfstoffe. Für die kommende Grippesaison haben die Krankenkassen in vielen Regionen Deutschlands die Versorgung mit Grippeimpfstoffen erneut ausgeschrieben. Erst im vergangenen Herbst war es in einigen Bundesländern zu massiven Problemen gekommen, weil Novartis als exklusiver Rabattpartner der Kassen wochenlang nicht in der Lage war, die zugesagten Impfdosen zu liefern. Mitten in der Grippesaison standen so nicht ausreichend Vakzine zur Verfügung.

 

Verstärkte Impfmüdigkeit

 

Dass die Krankenkassen nun trotzdem wieder auf Rabattverträge setzten, sei völlig unverständlich, sagte Becker. Er warf ihnen vor, auf diese Weise die Impf­müdigkeit der Bürger zu verstärken. »Im Bereich der Impfstoffe haben Rabattverträge keinen Platz«, so Becker. /

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