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Chemotherapie

Finger weg von Fischöl

Datum 15.04.2015  10:02 Uhr

Von Annette Mende / Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten, sollten zurückhaltend sein, was den Verzehr von fettem Fisch und Fischöl-Produkten angeht. Denn eine im Fischöl enthaltene Fettsäure kann die Wirkung von Zytostatika gefährden.

Zumindest an den Tagen unmittelbar vor und nach der Chemo sowie am Therapietag selbst raten Forscher um Dr. Laura Daenen von der Universität Utrecht Krebspatienten vom Fischöl-Verzehr ab. Sie haben herausgefunden, dass eine bestimmte ω-3-Fettsäure die Wirkung von Zytostatika aufheben kann. Diese ist in relevanten Konzen­trationen in Hering und Makrelen sowie in vielen Fischöl-Produkten enthalten, berichten die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des Fachjournals »JAMA Oncology« (DOI: 10.1001/jama oncol.2015.0388).

Bei der Fettsäure handelt es sich um die Hexadeca-4,7,10,13-Tetraensäure, abgekürzt C16:4ω-3. In einer früheren Studie hatte die Arbeitsgruppe herausgefunden, dass diese Fettsäure bei Mäusen schon in geringsten Mengen die Freisetzung bestimmter Makrophagen aus der Milz stimuliert und so zu einer systemischen Chemotherapie-Resistenz führt. Mit der jetzigen Untersuchung wollten die Autoren einerseits ergründen, wie verbreitet die Verwendung von Fischöl-Nahrungsergänzungsmitteln bei Krebspatienten ist. Außerdem untersuchten sie sechs Fischöl-Produkte und vier Fischarten auf ihren C16:4ω-3-Gehalt. Wie viel davon letztlich im Blut ankommt, sollte eine Verzehrstudie mit gesunden Freiwilligen klären.

 

Makrele und Hering meiden

 

Laut Selbstauskunft von 118 Patienten der onkologischen Universitätsklinik Utrecht nahmen 11 Prozent ω-3-Supplemente ein. Alle untersuchten Fischöl-Präparate enthielten C16:4ω-3, allerdings in unterschiedlichen Konzentra­tionen von 0,2 bis 5,7 µmol/l. Bei den gesunden Probanden führte die Einnahme der empfohlenen Tagesdosis von 10 ml Fischöl zu einem messbaren Anstieg der C16:4ω-3, teilweise um das bis zu 20-Fache. Hering und Makrelen enthielten ebenfalls große Mengen der untersuchten Fettsäure; auch hier ließ der Verzehr die Plasmakonzentration steigen. Dagegen erwiesen sich Lachs und Thunfisch als C16:4ω-3-arm.

 

Diese Ergebnisse sind für die Praxis sehr relevant, denn viele Krebspatienten versuchen, ihre Heilungschancen durch eine gesunde Lebensweise und Ernährung zu verbessern, und greifen dabei nicht selten auch zu Nahrungsergänzungsmitteln. Fischöl-Produkte sind keine Arzneimittel und deshalb auch nicht zugelassen; die Gehalte der einzelnen Fettsäuren können nicht nur von Präparat zu Präparat, sondern auch von Charge zu Charge differieren. Die Empfehlung der Autoren, betroffene Patienten sollten bis zum Vorliegen weiterer Daten an den Tagen um die Chemotherapie auf die Einnahme verzichten, ist daher gerechtfertigt. /

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