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Apobank

Neustart nach verlustreichem Jahr

20.04.2010  15:04 Uhr

Von Annette Immel-Sehr, Düsseldorf / Die weltweite Finanzkrise hat die Apobank empfindlich getroffen. Für 2009 spiegelt sich dies in einem Jahresfehlbetrag von 283,1 Millionen Euro wider. Die Bank hofft, nun einen Schlussstrich unter das Thema strukturierte Finanzprodukte gezogen zu haben. Zukünftig will sie sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) hat am vergangenen Donnerstag ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2009 veröffentlicht: Erstmals in der Geschichte der Bank weisen sie ein Minus aus. Vorstandssprecher Herbert Pfennig erläuterte, dass die Apobank das abgelaufene Geschäftsjahr genutzt habe, um das Risikopotenzial in ihrem Finanzinstrumenteportfolio wesentlich zu reduzieren.

 

»Lieber ein Ende mit Schrecken«

 

So sehr er das Ergebnis bedauerte, so überzeugt ist er von der Richtigkeit der getroffenen Maßnahmen. »Lieber eine Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.« Mit der Risikovorsorge und dem eingeleiteten konsequenten Abbau der strukturierten Finanzprodukte habe man die Voraussetzungen geschaffen, sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können, sagte der Vorstandssprecher.

Neuinvestitionen in strukturierte Finanzprodukte werde es nicht mehr geben, versprach Pfennig. Der Jahresfehlbetrag für 2009 mit 283,1 Millionen Euro wird vollständig durch die Teilauflösung bilanzieller Rücklagen ausgeglichen, sodass die stille Einlage und die Genuss­scheine planmäßig bedient werden. Der Vertreterversammlung im Juni wird man allerdings vorschlagen, für das Jahr 2009 keine Dividende zu zahlen.

 

Zu den positiven Ergebnissen des vergangenen Jahres: Die Kunden­zahl hat sich 2009 um 14 000 weiter erhöht und liegt mittlerweile bei 333 100. Der Bank ist es gelungen, neues Kundengeld zu akquirieren und ein Teilbetriebs­ergebnis vor Risikovorsorge von 317,8 Millionen Euro zu erwirt­schaften. »Unser Vertrieb hat sehr gute Arbeit geleistet«, lobte Pfennig. »Nicht zuletzt durch Neuausleihungen im Kreditgeschäft von erstmals mehr als vier Milliarden Euro legte der Zinsüberschuss ordentlich zu.«

 

Mit 618,2 Millionen Euro ist der Zinsüberschuss die Hauptertragsquelle der Bank. Gegenüber dem Vorjahr stieg er um 8,4 Prozent. Der Sprecher des Vorstands betonte: »Die Vokabel Kreditklemme gehört nicht in das Repertoire der Apobank. Unser Neuausleihungsvolumen ist ein Beweis dafür.«

 

Der Provisionsüberschuss ist mit 111,6 Millionen Euro um 18,1 Prozent geringer als im Vorjahr. Neben Aufwendungen im Zuge der Risikoabsicherungsstrategie spiegelt sich hier auch die anhaltende Zurückhaltung der Anleger wider.

 

Die größte Ergebnisbelastung resultiert aus der erhöhten Risikovorsorge, insbesondere für das Portfolio strukturierter Finanzprodukte. Die saldierte Risikovorsorge liegt im Geschäftsjahr 2009 mit insgesamt 588,4 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (31. Dezember 2008: 244 Millionen).

 

»Wir haben mit der hohen Risikovorsorge allen erkennbaren Risiken bei realistischer Bewertung Rechnung getragen«, sagte Pfennig. Bei den strukturierten Finanzprodukten verfolgt die Bank eine konsequente Abbaustrategie.

 

Im Geschäftsjahr 2009 wurde dieses Portfolio um 1,1 Milliarden Euro auf 4,5 Milliarden Euro abgebaut. Aktuell beträgt das Volumen noch rund 4 Milliarden Euro.

 

Die Bilanzsumme liegt zum Jahresende 2009 mit 41,2 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau (41,2 Milliarden Euro). Darin kommt einerseits das Wachstum im Kreditgeschäft zum Ausdruck, andererseits erste positive Effekte der eingeschlagenen Konsolidierungsstrategie bei den Finanzinstrumenten.

 

Guter Start ins Jahr 2010

 

Die Apobank wird ihre im Jahr 2009 gestartete Vertriebsoffensive weiter ausbauen. So wird sie in diesem Jahr weitere Filialen eröffnen und damit an über 70 Standorten in Deutschland präsent sein. Durch umfangreiche Restrukturierungen sollen die Vertriebsmitarbeiter von administrativen Aufgaben entlastet werden und sich mehr den Kunden widmen können. Dabei will man sich vermehrt auch um die angestellten akademischen Heilberufler kümmern.

 

Neben dem Kreditgeschäft wird die Apobank einen Schwerpunkt auf das Anlagegeschäft legen. Vorstandssprecher Pfennig ist optimistisch: »In das Geschäftsjahr 2010 sind wir gut gestartet. Auf Basis der derzeitigen Planung erwarten wir für 2010 wieder einen Jahresüberschuss, der eine Dividendenausschüttung ermöglicht«, sagte er. Eine exaktere Prognose wagte Pfennig nicht. Die Finanzmärkte sind noch nicht zur Normalität zurückgekehrt. /

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