Pharmazeutische Zeitung online
IQWiG-Nutzenbewertung

Unterschiedliche Noten verteilt

08.04.2015  10:25 Uhr

Von Annette Mende / Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat drei neue Dossier- bewertungen zu Enzalutamid (Xtandi®), Nintedanib (Vargatef®) und der Augentropfen-Fixkombination aus Tafluprost und Timolol (Taptiqom®) vorgelegt. Notenmäßig ist dieses Mal von sehr gut bis mangelhaft alles dabei.

Am besten schnitt das Antiandrogen Enzalutamid ab, und zwar in der Indikation metastasierter, durch eine Hormonblockade nicht beeinflussbarer Prostatakrebs bei Männern, die noch keine oder nur leichte Beschwerden haben und bei denen eine Chemotherapie noch nicht angezeigt ist. Hier sah das IQWiG bei Patienten ab 75 Jahre einen Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen. Der Grund dafür ist ein signifikanter Vorteil beim Gesamtüberleben gegenüber Placebo. Dieser ist bei älteren Patienten deutlicher ausgeprägt, weshalb das IQWiG bei jüngeren Männern zwar auch einen Hinweis auf einen Zusatznutzen attestiert, allerdings nur einen beträchtlichen.

 

Für Enzalutamid sprach in der Zulassungsstudie PREVAIL zudem, dass im Verum-Arm Knochen-Komplikationen später auftraten, Opiate später gegeben werden mussten und die gesundheitsbezogene Lebensqualität sich später verschlechterte als unter Placebo. Einzig Hitzewallungen traten unter Enzalutamid früher auf, aber das stellt laut IQWiG die ansonsten positiven Effekte nicht infrage. Das Institut beschäftigte sich jetzt bereits zum zweiten Mal mit dem Wirkstoff; für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs, bei denen die übliche Hormonblockade nicht mehr wirkt und die bereits mit dem Zytostatikum Docetaxel behandelt wurden, fand es 2013 einen Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen.

 

Der Dreifach-Angiokinase-Inhibitor Nintedanib ist seit November 2014 zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit fortgeschrittenem, nicht kleinzelligem Adenokarzinom der Lunge, die bereits eine Chemotherapie erhalten haben. Er wird immer mit Docetaxel kombiniert. Laut IQWiG hängt der Zusatznutzen davon ab, ob der Patient Hirnmetastasen hat. Bei Patienten ohne Tumorabsiedelungen im Gehirn gebe es einen Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen, da die Patienten mit durchschnittlich 13,5 Monaten im Median 3,2 Monate länger lebten als unter Docetaxel allein. Liegen dagegen Hirnmetastasen vor, überwiegen laut IQWiG die Nachteile durch Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In diesen Fällen sah das Institut sogar einen Anhaltspunkt für einen geringeren Nutzen, also einen Schaden durch das Medikament.

 

Gänzlich unzufrieden zeigte sich das IQWiG mit dem Dossier des Glaukom-Mittels Taptiqom. Aus den eingereichten Unterlagen lasse sich kein Zusatznutzen ableiten, »weil die Studienergebnisse sehr unsicher sind und Daten zu wichtigen Endpunkten fehlen«, lautet das Urteil. In der Gesamtschau gebe es weder positive noch negative Effekte für die Fixkombination aus Tafluprost und Timolol im Vergleich zur freien Kombination der beiden Wirkstoffe. /

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