Pharmazeutische Zeitung online
Produktneutrale Impfstoffverschreibungen

Kassen- geht vor Apothekerinteresse

09.04.2014  10:22 Uhr

Von Anna Hohle / Im Streit um die produktneutrale Verordnung von Impfstoffen in Baden-Württemberg ist eine Apothekerin mit ihrer Klage vorerst gescheitert. Die finanzielle Stabilität der Krankenkassen wiege schwerer als der Mehraufwand für Apotheker, urteilte das Landessozialgericht (LSG) Baden-Württemberg.

Die Pharmazeutin war bereits 2012 gegen eine sogenannte Schutzimpfungsvereinbarung zwischen Ärzten und Krankenkassen im Bundesland vorgegangen. Diese sieht vor, dass Ärzte auf Impfstoffverordnungen weder Produkt- noch Wirkstoffnamen angeben, sondern lediglich vermerken, wovor die Impfung schützen soll.

 

Für Apotheker bedeutet das einen erhöhten Aufwand. Schließlich müssen sie erst recherchieren, welches Präparat sie je nach Krankenkasse und Gebietslos im Rahmen der Rabattverträge abgeben dürfen. Auch riskieren sie bei Abgabe des falschen Präparats Nullretaxierungen. Nicht zuletzt verstieße diese Verschreibungspraxis gegen das Arzneimittelgesetz und die Arzneimittelverschreibungsverordnung, argumentierte die Apothekerin. Darin sei klar festgelegt, dass der Arzt ein konkretes Produkt oder einen Wirkstoff verschreiben müsse.

Das Sozialgericht Stuttgart hatte der Klage im vergangenen Jahr in einem Eilverfahren zunächst Recht gegeben und einstweiligen Rechtsschutz erlassen. Den zog das LSG nun jedoch zurück. Produktneutrale Verordnungen seien nicht erkennbar rechtswidrig, erklärten die Juristen. Zwar würde der Impfstoff dort auf den ersten Blick nicht klar benannt, er sei jedoch durch die Rabattverträge eindeutig zu bestimmen. Zudem sei die Zahl aller Impfindikationen und Impfstoffe so überschaubar, dass der Mehraufwand für Apotheker zumutbar sei.

 

Ganz generell sei das Interesse der Allgemeinheit an einer finanziell stabilen Gesetzlichen Krankenversicherung unter anderem durch Rabattverträge höher zu gewichten als das Einzelinteresse der Klägerin, so die Richter. Allerdings ist der Rechtsstreit damit noch nicht abgeschlossen – das Hauptsacheverfahren steht noch aus.

 

Frank Dambacher, Rechtsanwalt beim Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV), hofft auf eine Klärung zugunsten der Apotheker. Den Beschluss des LSG kritisierte er. »Es ist aus unserer Sicht eine sehr schwache Entscheidung und nicht frei von Widersprüchen«, sagte Dambacher der Pharmazeutischen Zeitung. Für die Behauptung, die Umsetzung der Rabattverträge habe stets den höheren Stellenwert, gibt es dem Juristen zufolge keine Rechtsgrundlage. Seinen Mitgliedern empfiehlt der LAV nun, vorerst bei jeder produktneutralen Impfstoffverschreibung telefonisch Rücksprache mit dem Arzt zu halten und das Ergebnis auf dem Rezept zu vermerken. /

Oxidativer Stress wird zudem schon lange im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs diskutiert. So vermutet man, dass er ein treibender Faktor bei der Entwicklung neuer Blut­gefäße von Tumoren ist. »Wir konnten in früheren Untersuchungen zeigen, dass Aldose-Reduktase-Inhibitoren das Entstehen freier Sauerstoffradikale verhindern können«, so Seniorautor Professor Dr. Satish ­Srivastava in einer Pressemitteilung der Universität. Ließe sich auf diesem Wege die Angiogenese verhindern, könne das Tumorwachstum verlangsamt oder sogar verhindert werden. Diese Hypothese hat sich nun in einer Studie mit menschlichen Darmkrebs-Zelllinien und im Maus-Modell ­bewahrheitet. Die Kombina­tion von Doxorubicin und Fidarestat verlangsamte beziehungsweise verhinderte das Wachstum der Krebszellen.

 

Dosisreduktion möglich

 

Das Zytotastikum Doxorubicin ist als Kombinationspartner von besonderem Interesse. Es wird häufig bei verschiedenen Krebsformen einschließlich Brust- und Lungen­krebs eingesetzt, hat aber das Problem der kumulativen Kardiotoxizität. Im Laufe seines Lebens sollte ein Patient normalerweise höchstens sechs Zyklen Doxorubicin ­erhalten. Bei Darmkrebs werden vergleichsweise hohe Dosen benötigt, daher wird Doxorubicin in dieser Indikation nur selten angewendet. Zusammen mit Fidarestat als Wirkverstärker kann die Doxorubicin-Dosis möglicherweise gesenkt werden, wodurch sich auch das Risiko für kardio­toxische Nebenwirkungen reduzieren würde. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa