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Krebs

Diagnose und Überwachung per Bluttest

08.04.2014  16:51 Uhr

Von Danela Biermann / Ob ein Tumor im Körper vorliegt, wie schnell er wächst und ob er auf eine Chemotherapie reagiert, könnte in Zukunft eine einfache Blutprobe zeigen. Wissenschaftler der Universität Stanford haben einen Test entwickelt, der im Blut zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) hochsensitiv und spezifisch aufspüren und quantifizieren kann, berichten sie im Fachjournal »Nature Medicine« (doi: 10.1038/nm.3519).

Maximilian Diehn und Kollegen untersuchten dazu die Tumor-DNA von mehr als 400 Patienten mit verschiedenen Arten von Lungenkrebs. Dabei fokussierten sie sich nicht auf einzelne Mutationen, die selbst bei einer Krebsart von Patient zu Patient unterschiedlich sein können, sondern auf bestimmte Genabschnitte, die mehrere Mutationen enthalten. Eine oder mehrere dieser 139 Genveränderungen treten bei mehr als 95 Prozent der nicht kleinzelligen Lungentumoren auf.

 

Sterben Tumorzellen ab, was auch bei unbehandelten Krebserkrankungen der Fall ist, gelangen diese Genschnipsel in geringen Mengen in die Blutbahn. Dabei gilt: je größer der Tumor, desto mehr DNA im Blut. Nach Schätzungen der Forscher stehen einem Tumor-DNA-Schnipsel im Blut 10 000 Stücke gesunder DNA gegenüber. Daher muss der Test überaus empfindlich sein.

 

Für den Test entwickelten die Wissenschaftler zur Tumor-DNA passende Oligonukleotide, mit deren Hilfe sie das Blut anderer Lungenkrebs-Patienten untersuchten. Tatsächlich konnte das Team Tumor-DNA bei allen Patienten in Krankheitsstadium 2 und höher identifizieren sowie bei der Hälfte aller Patienten in Stadium 1. Darüber hinaus konnte eine quantitative Analyse zeigen, ob sich der Tumor über die Zeit vergrößert oder verkleinert hatte. Die Ergebnisse waren ähnlich präzise wie bilddiagnostische Verfahren. Auch Rückfälle und Therapieresistenzen konnten über eine Blutprobe erkannt werden.

 

Auch für andere Tumoren geeignet

 

Die Methode tauften die Forscher auf den Namen CAPP-Seq (Cancer Personalized Profiling by Deep Sequencing). Sie soll relativ kostengünstig und breit anwendbar sein, zum Beispiel auch für ein Screening der gesunden Bevölkerung oder bei Verdachtsfällen anstelle einer Biopsie. Die Forscher planen nun eine klinische Studie mit Lungenkrebspatienten, um zu überprüfen, ob sich die Therapie so verbessern lässt und Kosten gespart werden können. Außerdem wollen sie ihre Methode auch auf andere solide Tumoren ausweiten.

 

»Wenn wir die Evolution des Tumors überwachen können und das Auftreten von therapieresistenten Subklonen beobachten, können wir möglicherweise weitere Medikamente geben oder wechseln, um diese Zellen zu erwischen«, sagt Studienleiter Diehn. »Es ist auch möglich, mit CAPP-Seq Patienten in einem frühen Stadium zu identifizieren, die am meisten von einer Chemo- oder Immuntherapie nach einer Operation oder Bestrahlung profitieren könnten.« Bis der Test in der Praxis zu einer breiten Anwendung kommt, können jedoch noch einige Jahre vergehen. /

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Riemann: Die hervorstechendste Neuigkeit ist, dass nun die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnien (KVT-I) als Therapie der Wahl empfohlen wird. Dies stützt sich auf die inzwischen vorliegende wissenschaftliche Evidenz zu diesem Therapieverfahren, das nicht nur von Angesicht zu Angesicht in Einzel- oder Gruppentherapie, sondern zumindest im englischen Sprachraum auch als internetbasierte Therapie angeboten wird.

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