Pharmazeutische Zeitung online

Raus aus der Depression

12.04.2011  17:43 Uhr

Mit ihrem gemeinsamen Konzept zur Arzneimittelversorgung haben ABDA und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einen Weg aufgezeigt, der nicht nur die ambulante Betreuung multimorbider Menschen, sondern auch die Zusammenarbeit der Heilberufe und die Kommunikation im Gesundheitswesen generell deutlich verbessern könnte.

 

An diesem Dienstag haben ABDA und KBV der Öffentlichkeit ein Versorgungskonzept vorgestellt, das ein Medikationsmanagement für bis zu 6,8 Millionen chronisch kranke Menschen vorsieht und gleichzeitig der Gesetzlichen Krankenversicherung mehr als 2 Milliarden Euro spart (siehe dazu Arzneimittelversorgung: ABDA und KBV präsentieren Zukunftskonzept). Jeder Patient bestimmt einen Arzt und eine Apotheke, die sich gemeinsam um seine Behandlung kümmern. Zuerst wird die bestehende Medikation inklusive OTC aufgenommen, analysiert und gegebenenfalls modifiziert. Kaum überbewerten kann man dabei, dass sich Ärzte und Apotheker zusammengetan haben und gleichberechtigt ihre Aufgaben in der Versorgungskette definiert haben und diese auch noch aufeinander abgestimmt wahrnehmen. Noch vor einigen Jahren wäre dies kaum denkbar gewesen. Angesichts überbordender Bürokratie, leerer Kassen und immer stärkerer regulatorischer Eingriffe gab es zu dem gemeinsamen Konzept aber keine Alternative. Gemeinsam können sich die Heilberufe vielleicht ein Stück aus der Umklammerung von Kassen und Staat lösen und sich ihren eigentlichen Aufgaben, nämlich der möglichst umfassenden Betreuung ihrer Patienten wieder widmen.

 

Das Konzept ist in sich schlüssig. Dennoch wird eine große Kraftanstrengung nötig sein, die anderen Spieler im Gesundheitswesen zu überzeugen. Aus der Politik kommen zwar erste positive Signale, doch die Pharmaindustrie bläst zum Angriff. Auch die Kassen sind zurückhaltend.

 

Das darf aber niemanden entmutigen. Das Medikationsmanagement könnte für die Apotheker der Weg aus der AMNOG-Depression werden: Es nützt dem Patienten, es stärkt den Heilberufler, und es spart dem Gesundheitswesen sogar noch eine Menge Geld. Außerdem ist das Medikationsmanagement eine zukunftsweisende Dienstleistung, die dabei helfen kann, in der Arzneimitteldistribution verlorene Erträge zurück in die Apotheke zu holen. Es festigt die Position der Apotheker im Gesundheitswesen, weil sie ihr Wissen unmittelbar für eine bessere Versorgung einsetzen können. Es gibt noch viele Hürden zu nehmen, bis es so weit ist. Aber keine erscheint unüberwindbar.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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