Pharmazeutische Zeitung online
Diabetes-Einstellung

Vollautomatische Dokumentation

05.04.2016  16:18 Uhr

Von Sven Siebenand, Frankfurt am Main / Viele Diabetiker messen mehrmals am Tag ihren Blutzucker und spritzen Insulin. Für eine gute Stoffwechseleinstellung sollten sie regelmäßig dokumentieren, was sie gemessen und wie viele Einheiten sie injiziert haben, um diese Daten mit dem Arzt besprechen zu können. Das funktioniert inzwischen auch vollautomatisch.

Die vollautomatische Erfassung von Blutzuckerwerten und Insulindosen ist mit dem Produktsystem Esysta® möglich. Dieses stellte Dr. Christian Krey, Geschäftsführer des Herstellerunternehmens Emperra, auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main vor. Das System besteht aus einem funkbasierten Insulinpen, einem ebenfalls funkbasierten Blutzuckermessgerät und einer Datenübertragungsbasis. 

 

Wie Krey informierte, übertragen das Blutzuckermessgerät alle gemessenen Zuckerwerte und der Pen alle gespritzten Insulineinheiten vollautomatisch in ein digitales Patiententagebuch, wenn Kontakt zur Basis-Station besteht. In der Zwischenzeit speichern Pen und Messgerät die Daten. Ein Übertragungskabel oder eine spezielle Software sind für die Übertragung nicht vonnöten.

 

Ein Adapter macht es möglich, dass Diabetiker alle marktgängigen Insuline der verschiedenen Hersteller mit dem Pen injizieren können. Sowohl die Krankenkassen als auch die Privatversicherer übernehmen Krey zufolge die Kosten für Pen, Adapter, Blutzuckermessgerät und Teststreifen. Die in das digitale Tagebuch übertragenen Werte kann der Patient entweder für sich allein nutzen oder zum Beispiel den Arzt autorisieren, diese Daten ebenfalls einzusehen.

 

Professor Dr. Klaus Kusterer, niedergelassener Diabetologe aus Mannheim, äußerte sich zuversichtlich, dass eine digitale Datenerfassung dazu beitragen kann, das Diabetesmanagement zu verbessern. Häufig sind die Tagebucheinträge der Patienten kaum zu entziffern oder werden schlichtweg vergessen, die Analyse der Daten sei mühsam und zeitaufwendig, so der Diabetologe. Daher sieht der Mediziner einen Vorteil in der vollautomatischen Erfassung von Blutzuckerwerten und gespritzten Insulinmengen. »Die Daten sind vollständig und unverfälscht, und der Patient braucht überhaupt nicht mehr an die Dokumentation zu denken.«

 

Erster Praxistest

 

Das Esysta-System wurde auf Basis eines Vertrags der Integrierten Versorgung mit der AOK Nordost bereits im Praxisalltag getestet. An der von der Technischen Universität Dresden durchgeführten Untersuchung nahmen 200 insulinpflichtige Diabetiker teil, die das System verwendeten und ihren behandelnden Arzt Zugriff auf die erfassten Daten gewährten. Die Insulindosen und Blutzuckerwerte wurden grafisch dargestellt, und eine Ampel zeigte den Status der Stoffwechseleinstellung an. »Durch die übersichtliche Auswertung und grafische Darstellung der Daten können Ärzte auf Problembereiche fokussieren und den Patienten die Zusammenhänge besser erklären«, so Kusterer. Er habe dadurch auch mehr Zeit für die Patienten.

 

In der Untersuchung profitierten diese davon – in Form einer besseren Zuckereinstellung. Der HbA1c-Wert sank in einem Zeitraum von zwölf Monaten im Mittel um 0,9 Prozent, von 8,7 Prozent im Durchschnitt auf 7,8 Prozent. »Eine Senkung von fast einem Prozent ist viel«, wertete Kusterer. Positiv sei ferner, dass diese Verbesserung des HbA1c-Wertes nicht mit einer erhöhten Rate an Unterzuckerungen oder einem Mehrverbrauch an Insulin verbunden war.

 

Ab April erweitert der weltweit erste Bluetooth-Insulinpen das Esysta-System. Dieser ist mit einer Bluetooth-Schnittstelle ausgestattet und überträgt die Daten, welche Insulindosen appliziert wurden, direkt in eine App. Mehrere Bluetooth-Pens, zum Beispiel einer für das Basal- und einer für das Bolusinsulin, sowie Bluetooth-fähige Blutzuckermessgeräte (auch von anderen Firmen) kann der Patient mit dieser App koppeln. /

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