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Autofahrer sollten Nachtsicht testen lassen

01.04.2014  15:11 Uhr

Daniela Biermann / Eine verstärkte Blendempfindlichkeit und vermindertes Kontrastsehen führen zu einer erhöhten Unfallgefahr bei nächtlichen Autofahrten. Um das nächtliche Sehvermögen zu überprüfen, stehen verschiedene Tests zur Verfügung, erklärt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) in einer Pressemitteilung.

 

Bislang habe die DOG zur Prüfung des Kontrastsehens nur Tests unter mesopischen Lichtverhältnissen akzeptiert, also bei Dämmerlicht. Eine Tübinger Forschergruppe hat nun überprüft, ob auch Tests unter Tageslichtbedingungen (photopische Tests) für die Beurteilung der Nachtfahreignung infrage kommen. 

Dazu verglichen sie zwei in der Arbeitsmedizin erprobte photopische Verfahren mit einem mesopischen Test und einer Sehtafel. Versuchspersonen waren Katarakt­patienten mit Linsentrübung, also schlechtem Kontrastsehen, Be­rufs­pi­lo­ten mit gutem Sehvermögen sowie Angestellte eines arbeitsmedizinischen Zentrums als Kontrollen. »Die beiden photopischen Tests erwiesen sich für Reihen­unter­su­chun­gen als sehr gut geeignet«, folgert Studienleiter Professor Dr. Helmut Wilhelm vom Universitätsklinikum Tübingen. Die Mediziner konnten auch Grenzwerte ermit­teln, schreiben sie im »Klini­schem Monatsblatt Augenheilkunde« (doi: 10.1055/s-0033-1351030). Trotz­dem sollte die nächtliche Fahrtüchtigkeit zunächst weiterhin mit den derzeit aner­kann­ten Testgeräten über­prüft werden. »Photopische Tests eignen sich gut als Siebtests, nicht aber für die endgültige Entscheidung, ob jemand nachts fahren darf«, erklärte Wilhelm auf Nachfrage der PZ.

 

Seit 2011 müssen Führerscheinbewerber neben der Sehstärke auch laut Fahrerlaubnis­ver­ordnung ihr Dämmerungs- und Kontrastsehen sowie die Blendempfindlichkeit überprüfen lassen. »Wer mit und ohne Blendung die stärkste Kontraststufe nicht erkennt, sollte nachts nicht fahren«, betont Professor Dr. Bernhard Lachenmayr, Vorsitzender der Verkehrs­kom­missi­on der DOG. »Aber es gibt Grenzfälle: Zum Beispiel reagieren einige Menschen empfindlich auf Blendung, können aber Kontraste gut erkennen.« Dann reiche bei Fahrern in den unteren Führerscheinklassen ein Vermerk im Gutachten, dass der Betroffene auf die Gefahr nachts oder bei Dämmerung hingewiesen wurde.

 

Das Nachtsehen kann durch Brillen mit entspiegelten Gläsern oder Medikamente wie Tränenersatzmittel verbessert werden. »In vielen Fällen stimmt die Brille nicht, manchmal bewirkt eine kleine Verbesserung viel«, so Wilhelm gegenüber der PZ. Unter manchen Medikamenten wie dem Vitamin-A-Derivat Acitretin kann sich das Nachtsehen auch verschlechtern. /

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