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Lidocain-Pflaster bei Neuralgie

Datum 08.04.2008  17:38 Uhr

<typohead type="3">Lidocain-Pflaster bei Neuralgie

Von Brigitte M. Gensthaler

 

Ein Lidocain-haltiges Hydrogelpflaster kann Patienten helfen, die nach einer Herpes-zoster-Erkrankung an neuropathischen Schmerzen leiden. Die Medikation wirkt lokal analgetisch. Systemische Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten, da der Wirkstoff kaum resorbiert wird.

 

Neuropathische Schmerzen sind eine Plage für die Patienten. Sie klagen über brennende und stechende Dauerschmerzen, plötzlich einschießende Schmerzattacken, gesteigertes Schmerzempfinden (Hyperalgesie) sowie heftige Berührungsqualen (Allodynie). Das Leiden entsteht nach einer Schädigung schmerzleitender oder -verarbeitender Systeme im peripheren oder zentralen Nervensystem. Typische Beispiele sind die Neuralgie nach einer Gürtelrose (postzosterische Neuralgie, PZN) oder Schmerzen bei Polyneuropathien und nach mechanischen Nervenverletzungen.

 

Von einer PZN sprechen die Ärzte, wenn die Schmerzen mindestens drei Monate nach Abheilen der Zoster-Hautbläschen persistieren. 9 bis 15 Prozent der Patienten leiden noch einen Monat nach Abheilung der Hautschäden, 2 bis 5 Prozent sogar noch nach einem Jahr. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen. In der Altersgruppe von 60 bis 70 bekommen die Hälfte bis drei Viertel aller Gürtelrose-Patienten eine lang andauernde PZN, die schwer zu behandeln ist.

 

Ein postkartengroßes selbstklebendes Hydrogelpflaster mit 700 mg Lidocain erweitert jetzt die Therapiepalette (Versatis®, Grünenthal). Das Pflaster ist seit Jahren in den USA und der Schweiz verfügbar und seit zwei Monaten auch in Deutschland. Es wird direkt auf die schmerzende Stelle, aber nur auf intakte Haut geklebt und bleibt dort für zwölf Stunden. In Studien wurde nachgewiesen, dass topisches Lidocain lokal analgetisch, aber nicht anästhesierend wirkt, also kein oder kaum Taubheitsgefühl erzeugt. Vermutlich wirkt es über eine Blockade dermaler Natriumkanäle; damit stabilisiert es die neuronalen Zellmembranen und reduziert die pathologische Überaktivität. Daneben wirken der lokale Hautschutz und der Kühleffekt, vor allem bei Allodynien, lindernd. In der Fachinformation wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Behandlung abgebrochen werden muss, wenn der Nutzen allein auf dem Hautschutz beruht.

 

Zahlreiche Studien zeigten die Wirksamkeit der topischen Lidocain-Anwendung. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie führt das Pflaster bereits im Oktober 2005 in ihrer Leitlinie zur Behandlung von neuralgischen Schmerzen auf und betont seine gute Wirksamkeit bei Allodynie. Nach Ansicht von Schmerzexperten kann es auch bei anderen neuropathischen Schmerzsyndromen außer der PZN hilfreich sein. Häufigste Nebenwirkungen sind Reaktionen an der Applikationsstelle. 

 

Das Pflaster (maximal drei gleichzeitig) kann alleine oder in Kombination mit anderen systemischen Therapien verwendet werden. Da die Lidocain-Plasmaspiegel sehr niedrig sind, sind systemische Interaktionen nicht zu befürchten.

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