»Lassen Sie Ihr Geld nicht auf den Konten!« |
28.03.2018 10:13 Uhr |
»Jeder Tag, an dem Sie nichts machen, wird Ihr Geld weniger wert!« – dieses Fazit zum Thema Finanzmarkt 2018 zog Andreas Onkelbach von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Und das, obwohl wir laut Onkelbach gerade ökonomisch betrachtet in der »besten aller Welten« leben.
Denn die globale Wirtschaft wachse hervorragend, sogar im weltweiten Gleichklang, was selten sei. Auch in Europa wachse die Wirtschaft mit den stärksten Raten seit 2011: deutlich über 2 Prozent. Was weltweit der Fall ist, wirke in Deutschland umso heftiger, erklärt Onkelbach. Hierzulande herrsche derzeit eine »extrem perfekte Welt« mit dem höchsten Stand seit 1995 bei Industrieproduktion und Auftragseingängen.
Andreas Onkelbach von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank: »Ökonomisch betrachtet leben wir in der besten aller Welten.«
»Die Binnenwirtschaft ist fast am höchsten Punkt seit mehr als 20 Jahren«. Es finde zurzeit eine starke industrielle Investitionstätigkeit statt. »Wir befinden uns in einer Phase mit beschleunigtem Wachstum, Lohnwachstum, niedriger Inflation, steigenden Unternehmensgewinnen, verhaltener Investitionstätigkeit und wenig erkennbaren Ungleichgewichten«, so der Finanzexperte. Sprich: »Den Unternehmen geht’s richtig gut!«
Das Wachstum wird sich voraussichtlich in diesem Jahr noch weiter fortsetzen, doch: »Der Konjunkturzyklus gewinnt an Reife«, so Onkelbach. Diese Spätphase ließe steigende Investitionen, aber auch deutlich anziehende Löhne erwarten – und damit typischerweise auch höhere Preise. Somit drohe für 2019 erhöhte Rezessionsgefahr, warnt Onkelbach. »Wir könnten von der besten aller Welten wieder in die Normalität zurückkommen.«
Aufgrund der augenblicklichen Zinssituation von faktisch Null Prozent und dem nicht abzusehenden Ende der Niedrigzinsphase rät der Experte dazu, bei Investitionsvorhaben, sei es in die eigene Apotheke oder ein Eigenheim, Zinsen lange festzuschreiben und auf 20 bis 25 Jahre zu sichern. »Beim Anlegen befindet sich der deutsche Sparer in der Investitionsfalle«, so Onkelbach. »Lassen Sie Ihr Geld nicht auf Tagesgeldkonten liegen.«
Von Unternehmensanleihen rät Onkelbach ab: zu viel Risiko bei wenig Zinsen. Die bessere Strategie sei, in Aktien oder Firmen zu investieren und Grund und Boden zu erwerben. Der Immobilienmarkt erlebe gerade einen Boom, hier seien nur die großen Ballungszentren überhitzt. Auf dem Aktienmarkt werde die Luft im Vergleich zu den zwei Vorjahren zwar etwas dünner, doch das Risiko sei langfristig überschaubar. »Hier muss man sich noch keine ernsthaften Sorgen machen«, so Onkelbach, rät jedoch davon ab, nur auf Aktien, einzelne Unternehmen oder Märkte zu setzen. Egal, welche Anlagestrategie individuell verfolgt wird, eine Regel gilt laut Onkelbach immer: »Diversifizieren Sie Ihr Risiko!« /