Fachwissen hat eine kurze Halbwertszeit |
28.03.2018 10:13 Uhr |
In Zeiten, in denen sich das Fachwissen innerhalb weniger Jahre oder gar Monate verdoppelt, braucht es eine neue Lernstrategie und gutes Überblickwissen. Diese These vertrat Dr. Mathias Schindl, Vorsitzender der Geschäftsführung des Wissensportals Marpinion.
»Die Zeit reicht nie aus, um genug zu lernen«, so Schindl. »Man muss akzeptieren, dass lebenslanges Lernen zur Berufstätigkeit dazu gehört.« Lernen müsse einen festen Platz im Alltag von Apothekern, PTA und auch Ärzten haben, sonst könne man diese Berufe nicht gewissenhaft ausüben.
Mathias Schindl vom Wissensportal Marpinion: »Lebenslanges Lernen gehört zum Beruf.«
Einer aktuellen Umfrage von ApoChannel, dem Fortbildungskanal von Marpinion, zufolge meinen die meisten befragten Apotheker und PTA, man solle vier bis sechs Zeitstunden pro Monat in Fortbildung investieren. Viele würden aber nach eigenen Angaben oft nur ein bis drei Stunden erreichen.
Als Apothekeninhaber sollte man seinem Team die Notwendigkeit von Fortbildungen klar machen, diesbezüglich Möglichkeiten anbieten, entsprechenden Eifer honorieren, aber den Fortbildungsstatus auch kontrollieren, so Schindl. Die Notwendigkeit sehen die meisten Mitarbeiter auch. So meint laut Umfrage bereits die Hälfte des Apothekenpersonals, die ihren Abschluss erst vor zwei Jahren oder kürzer gemacht hat, sie könne ihren Beruf nicht mehr korrekt ausüben, wenn sie sich nicht seitdem fortgebildet hätte. Dieser Aussage stimmten 70 Prozent derjenigen zu, die bereits vor sechs bis zehn Jahren ihre Ausbildung abgeschlossen hatten. Bei denen, die noch länger fertig mit der Uni oder der PTA-Schule waren, bejahten sogar mehr als 90 Prozent die Aussage.
Ein moderner Baustein der Fortbildung könnten digitale Angebote wie kurzweilige Videos sein, natürlich nur, wenn die fachliche (und auch technische) Qualität stimme, so Schindl. Heilberufler müssten sich vor allem einen Überblick über neues Wissen verschaffen, um die relevanten Themen zu erkennen und weiter zu vertiefen. Der Referent und die Teilnehmer des Kongresses waren sich einig, dass man nicht alles wissen könne, aber das grundlegende und wichtigste Fachwissen sitzen muss. Zudem sollte jedem klar sein, wonach man im Internet suchen muss und wie man mit den vielen Informationen umgeht. /