Pharmazeutische Zeitung online

Fehleranalyse

29.03.2016  15:12 Uhr

Jeder macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie dann zu machen, wenn keiner zuschaut. Dieses Zitat von Sir Peter Ustinov bringt auf den Punkt, was der Krankenkasse DAK-Gesundheit zuletzt so gar nicht gelungen ist. Bei Nichtverfügbarkeit eines Rabattarzneimittels hatte sie von Apothekern einen Nachweis darüber gefordert, dass das betroffene Medikament tatsächlich vom Hersteller nicht lieferbar ist und munter drauflos retaxiert, wenn dieser Beleg nicht vorlag. Dieses Fehlverhalten konnte bei den betroffenen Apothekern natürlich nicht unbemerkt bleiben. Sie waren durch die Praxis der Kasse völlig unschuldig in eine Zwickmühle geraten, da der beliefernde Großhandel ihnen nur den eigenen Engpass bestätigte, aber nicht den Komplett-Ausfall eines Rabattarzneimittels.

 

Zum Glück hat sich die DAK-Gesundheit offenbar ein anderes Zitat zu Herzen genommen. Es stammt in diesem Fall von Konfuzius: »Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.« Die Kasse kündigte an, sich künftig bei Nichtverfügbarkeit eines Rabattarzneimittels mit der Bescheinigung des pharmazeutischen Großhändlers zufriedengeben zu wollen (lesen Sie dazu Retax-Wahn: DAK lenkt ein). Damit verhindert sie einen größeren Schaden für ihre Versicherten. Denn sie sind in erster Linie die Leidtragenden, wenn ein Arzneimittel nicht verfügbar ist. Wenn Apotheken aus Retax-Angst davor zurückscheuten, ein nicht lieferbares Arzneimittel gegen ein lieferbares auszutauschen, wäre es unter Umständen um die medikamentöse Versorgung der DAK-Versicherten irgendwann nicht gut bestellt.

 

Sicher ist erfreulich, dass die Kasse in Sachen Retaxationen nun eingelenkt hat. Dennoch muss man kritisieren, dass es überhaupt dazu gekommen ist und dass bis zu dieser Kurskorrektur extrem viel Wasser den Bach hinuntergeflossen ist. Nicht verständlich ist übrigens, warum die neue Regelung nur für Rezeptabrechnungen mit einem Abgabedatum ab dem 1. Juli 2015 gelten soll. Das ergibt keinen Sinn. Gut wäre eine weitere ­Fehleranalyse bei der DAK-Gesundheit, die auch diesen Fauxpas schnell behebt.

 

Sven Siebenand 

Stellvertretender Chefredakteur

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