Pharmazeutische Zeitung online

Innovationsbremsen

26.03.2013  18:40 Uhr

Beim 15. PZ-Management-Kongress bezeichneten der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit Professor Herbert Rebscher und der Gesundheitsökonom Professor Günter Neubauer die demografische Entwicklung als die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen (lesen Sie dazu 15. PZ-Management-Kongress: Arzneiversorgung der Zukunft). Die Apotheker könnten hier eine erhebliche Rolle spielen, die Herausforderung zu bewältigen, forderten die beiden. Seltsam ist aber, dass weder Rebscher noch Neubauer die Details des ABDA-KBV-Modells kennen, obwohl hier erprobt wird, was sie sich wünschen.

 

Die Diagnose ist klar: Wegen der demografischen Entwicklung werden Ärzte auf dem Land knapp, der Anteil der Senioren in diesen Regionen nimmt dagegen zu. In der Therapie sind sich Neubauer und Rebscher auch einig: Ärzte werden trotz Anreizen nicht in großer Zahl aufs Land ziehen. Eine enge Zusammenarbeit der beiden Heilberufe müsse deshalb das Defizit ausgleichen. Der ebenfalls an der Diskussionsrunde teilnehmende ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hätte an dieser Stelle jubilieren können, doch offenbar hat er schon viele Gespräche dieser Art geführt.

 

Grund zu großem Optimismus gab es auch nicht. Die Akteure bleiben sich uneins, wer therapiert und was die Behandlung kosten darf. Schmidt bekräftigte, die Apotheker wollten und könnten die Aufgabe bewältigen. Rebscher ignorierte aber hartnäckig, dass mit dem bei seiner Kasse nicht sonderlich gut angesehenen ABDA-KBV-Modell und der Pharm-CHF- Studie Lösungen für einige seiner Wünsche gefunden werden können. Stattdessen warf er den Apothekern vor, sie bewegten sich nicht ausreichend. Tatsächlich sind es aber die Kassen, die die Innovationsbremse spielen, die keine neue Wege beschreiten wollen oder zumindest den über Innovationen generierten Nutzen vernünftig zu bezahlen.

 

Was lernen wir daraus? ABDA-KBV-Modell und Pharm-CHF-Studie können helfen, den demografischen Wandel im Gesundheitswesen zu meistern. Die Inhalte werden von Kassen positiv bewertet, auch wenn sie diese nicht den Apothekern zuordnen können. Wir lernen aber auch, dass die Kassen Konzepte der Apotheker am liebsten ignorieren. Erfolgreich kann das ABDA-KBV-Modell aber nur sein, wenn es gelingt, die Krankenkassen von dessen Nutzen zu überzeugen, auch wenn die Verantwortlichen nicht zuhören wollen. Das ist die größte Herausforderung für ABDA und KBV.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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