Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Die Zeit drängt

Datum 22.03.2017  10:03 Uhr

Es ist nicht selbstverständlich, dass die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) identische Positionen vertreten. Beim Westfälisch-Lippischen Apothekertag in Münster war es so. Gröhe und Steffens ­forderten das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln (lesen Sie dazu auch Rx-Versandverbot: Rüge an das Wirtschaftsressort). Für die Einigkeit der beiden Politiker gibt es einen guten Grund: Sie haben verstanden, welche fatalen Konsequenzen das EuGH-Urteil für die Apotheken haben kann: Vor dem Urteil war der Versandhandel mit Arzneimitteln zwar ein mit Schmerzen verbundenes Ärgernis für die Apotheker, er war aber dennoch beherrschbar. Angesichts eines Marktanteils von 2 oder 3 Prozent war er nicht existenzgefährdend.

 

Seit dem 19. Oktober hat sich die Situation deutlich verändert. Die Marktanteile der Versender sind immer noch gering. Die mit dem Urteil verbundene drohende Abkehr von der Gleichpreisigkeit ist aber eine maximale Bedrohung für die öffentlichen Apotheken. Selbst die Erlaubnis vermeintlich harmloser Boni könnte die Arzneimittelversorgung in Deutschland radikal verändern. Boni sind aber nicht harmlos, auch wenn dies Versender und Teile der SPD behaupten. Ginge es um nichts, hätte DocMorris keinen Rechtsstreit bis zum EuGH bezahlt. Es ist nicht überraschend, dass die ABDA in ihrer Stellungnahme zu Gröhes Referentenentwurf finanzielle Vergünstigungen beim Kauf von Rx-Arzneimitteln ablehnt (lesen Sie dazu auch Rx-Versandhandel: Kampf um das Verbot).

 

Es ist bedauerlich, dass die SPD beim Apothekertag in Münster nicht präsent war. Die Reise nach Westfalen wäre lehrreich gewesen. Bis jetzt ignoriert die SPD standhaft, dass Boni auf Rx-Arzneimittel mittelfristig das Ende des einheitlichen Arzneimittelpreises für verschreibungspflichtige Arzneimittel bedeuten würden – mit erheblichen negativen Konsequenzen für die Effektivität von Steuerungsinstrumenten wie Zuzahlungen oder Abschlägen. Einen seriösen Vorschlag, wie die durch das EuGH-Urteil ausgelösten Verwerfungen in der Arzneimittelversorgung korrigiert werden können, haben die Sozialdemokraten noch nicht geliefert. Wenn die SPD sich nicht bewegt, wird es schwierig. Ohne die SPD kann Gröhe sein Ziel nicht erreichen. Die Zeit drängt. Am 29. März tagt der Koalitionsausschuss. Dann muss eine Entscheidung fallen. Ansonsten droht das Gesetzesverfahren in die Verlängerung und damit in die nächste Legislaturperiode zu gehen. Die Konsequenz wäre eine monatelange Unsicherheit in der Arzneimittelversorgung. Das kann niemand ernsthaft wollen.

Daniel Rücker

Chefredakteur

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa