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Auszeichnung für Mistelextrakt

Datum 12.03.2007  15:21 Uhr

<typohead type="3">Auszeichnung für Mistelextrakt

Von Christiane Berg, Hamburg

 

Die Wirksamkeit des standardisierten Mistelextrakts Helixor® sei in der Praxis langfristig erprobt und durch prospektive Studien belegt. Zudem sei das Potenzial der Mistel noch lange nicht ausgeschöpft. So das Fazit der Jury anlässlich der Verleihung des Self-Europa-Award 2007.

 

Professor Dr. Burkhard Weisser aus Kiel, Self-Präsident, sprach bei der Verleihung von einem »klaren Benefit der Misteltherapie auf den Allgemeinzustand und die Lebensqualität von Krebspatienten in allen Phasen der Tumortherapie. Ähnlich äußerte sich  Self-Vizepräsident Professor Dr. Dieter Müller, Hamburg: »Die Mistel hat zytotoxische beziehungsweise tumorablative und immunmodulierende Effekte. Sie reduziert Nebenwirkungen der Tumorstandardtherapien und verbessert den Allgemeinzustand und die Lebensqualität von Krebspatienten«. Ihr Wirksamkeitsnachweis gelte als gesichert.

 

»Im Rahmen der komplementären Onkologie hat die Mistel einen hohen Stellenwert und kommt bei 80 Prozent der Tumorpatienten zum Einsatz«, bestätigte Dr. Harald Matthes, Havelhöhe/Berlin. Der Onkologe verwies auf die komplexe antitumoröse und immunmodulierende Wirkung von Mistelextrakt als Substanzgemisch aus mehr als 1000 Einzelkomponenten mit Inhaltsstoffen wie Mistellektinen, Viscotoxinen und Poly- und Oligosacchariden. Diese führen unter anderem zur Apoptose-Induktion und Zytokinfreisetzung sowie zur Steigerung der Aktivität immunologischer Effektorzellen und DNA-Stabilisierung beziehungsweise -Reparatur.

 

Klinische Daten zum Einsatz von Mistelgesamtextrakten lägen für verschiedene Tumorentitäten vor. Durch die adjuvante Misteltherapie, so Matthes, lassen sich die Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie bei Mamma-, Ovarial- oder nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom signifikant reduzieren. Eine Metaanalyse von insgesamt 62, zumeist retrospektiven Studien belege eine signifikante Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität.

Self-Europa-Award

Der Preis wird von der Europäischen Liga für ein sicheres Patienten-Therapie-Selbstmanagement e.V. (SELF) für ein Medikament ausgeschrieben, das durch seinen Wirkansatz die Therapie im Hinblick auf Wirksamkeit, Arzneimittelsicherheit und Lebensqualität verbessert. Die in Self e.V. zusammengeschlossenen Ärzte und Wissenschaftler prüfen Behandlungsmethoden und -systeme, die von Patienten und Angehörigen im häuslichen Bereich selbst eingesetzt werden können. Dieses, so die Liga, sei besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass viele Patienten infolge der Veränderungen und Einsparungen im Gesundheitswesen zukünftig ihr Krankheitsmanagement selbst in die Hand nehmen und finanzieren müssen.

Derzeitiger Therapiestandard sei die subcutane Mistel-Applikation. Zukünftig, so Matthes, werden sich die zytotoxischen und tumorablativen Effekte von Mistelextrakten durch die hoch dosierte intravenöse und intratumorale Applikation noch steigern lassen. So hätten sich in ersten Studien mithilfe der intratumoralen Mistelgesamtextraktapplikation beim Hepatozellulären Karzinom (HCC) sowie beim Pankreaskarzinom gravierende Remissionen erzielen lassen. Als ein Wirkmechanismus bei der intratumoralen Mistelapplikation werde die Autovaccination diskutiert. Man vermutet, dass es durch den zytotoxischen Effekt der Mistel zur Nekrose und Apoptose mit Ausbildung von Tumorzellfragmenten bei gleichzeitiger Immunstimulation und Aktivierung Antigen-präsentierender Zellen in Tumornähe und so zu den tumordestruktiven Effekten kommt.

 

Integration in DMP-Programme

 

Zukunftspotenzial hätte die intratumorale Misteltherapie auch bei der Radiofrequenz induzierten Thermotherapie (RFITT). Bei dieser durchaus erfolgsversprechenden Therapieform komme es durch thermisch induzierte Tumornekrosen häufig zu postablativen Abzessbildungen. Die abgeschwächten thermischen Effekte an den Tumorrändern führen zum Überleben einzelner Tumorzellen und damit zu Lokalrezidiven. Erste Ergebnisse des gleichzeitigen Einsatzes von Radiofrequenzablation und intratumoraler Misteltherapie hätten eine verbesserte postablative Resorption der Nekrosen mit verminderter Abzessbildung sowie weniger Lokalrezidiven gezeigt. Als weitere zukünftige Anwendungsmöglichkeit nannte Matthes die prä- und perioperative intravenöse Mistelappliaktion. Pilotstudien belegen eine geringere Tumorzellausschwemmung in das Knochenmark bei Mamma- und Kolonkarzinom.

 

Professor Dr. Josef Beuth, Köln, hob ebenfalls die Datenlage zu den Ergebnissen der Misteltherapie als beeindruckend hervor. In Nordrhein-Westfalen habe diese Datenlage zur indikationsbezogenen Integration der Evidenz-basierten Misteltherapie in die Empfehlungen des Disease-Management-Programms (DMP) »Brustkrebs« geführt. Die Relevanz der Studienlage zur Misteltherapie mit Helixor als standardisiertem Extrakt der anthroposophischen Therapierichtung schlage sich zudem in der Listung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Verordnung von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung nieder. Mistelextrakte der anthroposophischen Therapierichtung können nach Ziffer 16.5 AMR bei der Indikation »maligne Tumoren« entsprechend ihrer Zulassung verordnet werden.

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