Pharmazeutische Zeitung online
Grippeimpfstoffvereinbarung

Hersteller sind verärgert

07.03.2018  10:35 Uhr

Von Anna Pannen / Der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) ärgert sich über einen Deal zu Grippeimpfstoffen zwischen AOK Nordost und Apothekerverbänden im Norden. Er bemängelt, die Abmachung sei nicht rechtens. Kasse und Apotheker halten dagegen.

Die Pharmaunternehmen sind unzufrieden über eine zwischen AOK Nordost und Apothekerverbänden getroffene Impfstoffvereinbarung. Die Apothekervertretungen aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hatten sich wie berichtet mit der Kasse auf einen Preis für quadrivalente Grippe-Impfstoffe in der Saison 2018/2019 geeinigt.

Laut BPI dürfte es diese Vereinbarung gar nicht geben. Schließlich seien Rabattvertragsausschreibungen für Impfstoffe seit Inkrafttreten des Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetzes nicht mehr erlaubt, moniert der Verband. Noch dazu sei nur ein einziger Hersteller exklusiv berücksichtigt worden. Die AOK umgehe somit geltendes Recht, schimpft der BPI. Die Ausschreibung widerspreche »klar den gesetzgeberischen Zielen einer stabilen Impfstoffversorgung und einer hohen Impfquote«. Die AOK widerspricht der Darstellung des Herstellerverbands allerdings entschieden. Man habe keinerlei Verträge mit Herstellern getroffen, sondern lediglich mit den Apothekerverbänden einen Preis vereinbart, erklärte ein Sprecher. Der Zielsetzung des Gesetzgebers sei in keiner Weise zuwider gehandelt worden.

 

Wer hat nun Recht? Tatsächlich funktioniert die Abmachung so, dass die Kasse mit den Apothekerverbänden aushandelt, was der Impfstoff kosten darf. Die Verbände bringen anschließend bei verschiedenen Herstellern in Erfahrung, wer die Vakzine zu diesem Preis anbieten würde. Dem Vernehmen nach hat bislang nur ein einziger Generikahersteller ein entsprechend günstiges Angebot gemacht. Die Apotheken werden also höchstwahrscheinlich dessen Produkt abgeben, wenn sie wirtschaftlich arbeiten wollen.

 

Die AOK hat also recht mit ihrer Aussage, dass kein Rabattvertrag geschlossen wurde: Theoretisch können schließlich Impfstoffe aller Hersteller abgegeben werden. Allerdings ist auch der Ärger der Hersteller nachvollziehbar. Wenn sie die quadrivalenten Vakzine ebenfalls verkaufen wollen, müssen sie mit den Preisen runtergehen.

 

Die beteiligten Apothekerverbände zeigten sich verwundert über die Schelte des BPI. Es sei im Nordosten seit Jahren gängige Praxis, für Grippeimpfstoffe Preise mit den Kassen auszuhandeln, erklärte ein Sprecher des Berliner Apothekervereins. Die frühzeitige Bestellung der Impfstoffe führe zu mehr Planungssicherheit für alle Beteiligten – auch für die Hersteller, betonte er. Mit überzeugendem Ergebnis: Infolge der Grippeimpfstoff-Vereinbarungen gebe es im Nordosten kaum noch Lieferengpässe für diese Mittel. /

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