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Griechenland

Gesundheitssystem vor dem Kollaps

04.03.2015  09:27 Uhr

Von Filippos Sacharis, Athen / Das griechische Gesundheits­system steht schon länger kurz vor dem Kollaps. Immer mehr Griechen sind arbeitslos und haben deshalb keine Kranken­versicherung mehr. Die frühere Regierung ist an der Misere nicht unschuldig.

Es fehlt an allen Ecken und Enden: Öffentliche Krankenhäuser bekommen nicht genügend gute Ärzte, Pfleger oder Krankenschwestern, Arzneimittel sind knapp. Und selbst scheinbar selbstverständliche Dinge wie Verbandsmaterial oder sogar Toilettenpapier sind in manchen Kliniken Mangelware.

 

Weniger Arbeitsplätze

 

Die Finanzkrise und das Vorgehen der Troika haben nach Ansicht vieler Griechen zu der Krise beigetragen. In deren Folge wurden viele Arbeitsplätze in den griechischen Krankenhäusern abgebaut. Da hilft es letztlich auch nur wenig, dass viele Krankenhausärzte deutlich länger arbeiten als in ihren Verträgen vorgesehen. Der Athener Ärzteverband appelliert deshalb an die neu gewählte Regierung, das griechische Gesundheitssystem allmählich wieder aufzubauen und wieder mehr Ärzte und Pfleger einzustellen.

Ein großes Problem in der griechischen Gesundheitsversorgung ist aber auch das Thema Korruption. Schmiergelder sind in der Gesundheitsbranche an der Tagesordnung. Bestechung gibt es seit Jahren in griechischen Krankenhäusern. So verlangen Ärzte von den Patienten vor einer Operation einen Zuschlag. Mit Geld lässt sich ein Operationstermin um einige Monate nach vorne verschieben. Selbst für ein Krankenhausbett müssen Patienten bisweilen bezahlen.

 

Am schlimmsten trifft es die Menschen, die nicht krankenversichert sind. Das ist etwa ein Drittel der Griechen. Sie stehen in Schlangen in den öffentlichen Krankenhäusern und warten vergebens auf eine schnelle Behandlung. Denn oftmals ist die Personaldecke der Kliniken so knapp, dass auch die regulär Krankenversicherten lange warten müssen. Privatkliniken sind für diese Menschen natürlich keine Alternative. Nur die wenigsten Griechen können sich diese leisten. Ein Viertel der Gesamtbevölkerung Griechenlands lebt mit rund 500 Euro pro Monat an der Armutsgrenze.

 

Aus Sicht des Gesundheitsminister Panagiotis Kouroumplis stehen die Probleme der Nicht-Versicherten weit oben auf der Agenda der neuen Regierung. Doch auch die muss sparen. Kouroumplis hat angekündigt, die Arzneimittelausgaben zu senken.

 

Unter Druck

 

Kostas Lourantos, der Vorsitzende des panhellenischen Apothekenverbands ist über den Zustand des griechischen Gesundheitssystems erschüttert. »Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft und schlecht organisiert. Das betrifft sowohl die staatlichen Krankenhäuser als auch die Ärzte und Apotheker.« Weil das Geld fehle, gerate das System unter immer stärkeren Druck. Auf seine ärztlichen Kollegen lässt er allerdings nichts kommen. »Aber dieses Land hat trotzdem die besten Ärzte in ganz Europa«, sagt er. Man dürfe nicht vergessen, dass sie unter schlimmsten Bedingungen in den staatlichen Krankenhäusern arbeiteten. /

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