Pharmazeutische Zeitung online
Polen

Werbeverbot belastet Apotheker

04.03.2014  15:22 Uhr

Von Sebastian Becker, Warschau / Seit zwei Jahren müssen Apotheker in Polen bei einem Verstoß gegen das Werbeverbot mit empfindlichen Strafen rechnen – für die Selbstständigen eine zunehmende Belastung. Einheimische Experten kritisieren die Regelung scharf.

Die selbstständigen Apotheker in Polen kämpfen mit einem Reklameverbot, das ihren Verkauf einschränkt. Seit zwei Jahren gilt ein neues Gesetz, das ihnen bei Verstößen saftige Strafen aufbürdet. Dies stellt eine spürbare Belastung für die Geschäfte dar, wie Zahlen der privaten Unternehmer-­Vereinigung Konfederacja Lewiatan (KL) zeigen.

 

Die Behörden hätten bereits insgesamt 600 Verfahren angestrengt, sagte Dobrawa Biadun im Gespräch mit der polnischen Tageszeitung »Polska«. Dabei sei 193 Mal ein Verstoß gegen das Reklameverbot festgestellt worden, so die Expertin, die sich innerhalb der KL für die Interessen der Pharmabranche starkmacht.

 

Die Strafen, die in einem solchen Fall drohen, sind ziemlich unangenehm. So können die Behörden einem Apotheker bis zu 50 000 Zloty (rund 12 000 Euro) aufbrummen. Wenn man bedenkt, dass eine Filiale in Polen im Durchschnitt einen Jahresumsatz von 1,9 Millionen Zloty (circa 460 000 Euro) macht, fällt eine solche Summe spürbar ins Gewicht.

 

Darüber hinaus ist die Regelung aus Sicht vieler Fachleute nicht eindeutig formuliert, sodass manche Selbstständige ungewollt mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Wegen des unklaren Wortlauts trauen sich viele Apotheker nicht einmal, an bestimmten Rabatt- oder Vergünstigungsprogrammen teilzunehmen, die für andere Unternehmer vollkommen selbstverständlich sind. Manchmal geht die Sorge der Apotheker vor Regressen sogar so weit, dass sie sich generell davor scheuen, auf ein kostengünstiges Angebot aufmerksam zu machen.

 

»Absurde Vorschrift«

 

»Dies ist eine absurde Vorschrift, die die Konkurrenz einschränkt und dazu führt, dass die Apotheken nicht mehr über Medikamente informieren dürfen, die man problemlos in Supermärkten oder an Tankstellen bekommen kann«, sagte der Warschauer Ökonom Witold Orłowski. Und die Volkswirtin Elzbieta Traple sagte: »Dieses Gesetz verstößt gegen den EU-Grundsatz der Wirtschaftsfreiheit.« Doch die polnische Regierung reagiert bislang nicht auf die zunehmende Kritik. /

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