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Insulin-Pens

Hilfsmittel mit Erklärungsbedarf

Datum 05.03.2013  18:05 Uhr

Von Annette Mende / Richtig angewandt, erleichtern Pens die tägliche Insulin-Gabe enorm. Doch die korrekte Handhabung ist nicht banal: Vor und während der Injektion können dem Patienten einige Fehler unterlaufen. Gute Beratung in der Apotheke hilft, sie zu vermeiden.

Ob Einmal- oder wiederbefüllbarer Pen, manuell, halb- oder vollautomatisch: Die Vielfalt bei den Hilfsmitteln zur Insulin-Injektion ist groß. Worauf Patienten bei der Anwendung achten sollten, fasst Dr. Wolfgang Kircher, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift »Pharmakon« zusammen (siehe Kasten).

Alle Insulin-Pens erfüllen dieselbe Funktion, aber zwischen den einzelnen Fabrikaten bestehen Unterschiede. So kann beispielsweise bei halbautomatischen Pens eine versehentlich zu hoch eingestellte Insulin-Dosis nicht durch Zurückdrehen des Dosierknopfes korrigiert werden. Auch kann die überdosierte Insulinmenge nicht – anders als von manchen Patienten vermutet – durch kürzeres Drücken auf den Aus­löseknopf reduziert werden, sondern muss komplett verworfen werden.

 

Auch beim Wechseln der Insulin-Patrone unterscheiden sich die verschiedenen Modelle. Um Dosierungenauigkeiten zu vermeiden, dürfen Insulin-Patronen immer nur in vom Hersteller dafür vorgesehenen Pens verwendet werden. Vorsicht: Auch äußerlich gleich aussehende Patronen können sich beispielsweise in Bezug auf den Gleitwert des Kolbens oder auf ihren inneren Durchmesser unterscheiden, sodass der Patient unter Umständen gar nicht bemerkt, dass sein Pen und seine Patrone nicht zueinander passen. Hersteller von Pen-Modellen, die nicht auch Insuline anbieten, machen explizite Angaben zur Kompatibilität. So passen etwa in den Autopen® 24 und den Ypsopen® die Patronen der Firma Sanofi, während die restlichen Autopen®-Modelle für Ampullen der Firmen Berlin Chemie und Lilly ausgelegt sind. Diapen® 3.1 und 3.2 eignen sich für Patronen von Sanofi, Berlin Chemie und Lilly.

 

Die richtige Vorbereitung

 

Insulin-Suspensionen müssen vor jeder Injektion homogenisiert werden. Dazu sollen Patienten den Pen so oft langsam kippen beziehungsweise um 180 Grad schwenken, bis eine gleichmäßige Trübung erkennbar ist. Anders als in manchen Patientenbroschüren angegeben, reichen dazu allerdings zehn Kippbewegungen in der Regel nicht aus, sondern es müssen mindestens 20 sein. Bei Präparaten der Firma Sanofi geht das Ganze schneller, da drei Metallkügelchen in der Patrone für eine raschere Homogenisierung des Inhalts sorgen.

 

Vor der eigentlichen Injektion muss der Patient die Spritzbereitschaft des Pens überprüfen und eventuell vorhandene Luft aus der Patrone entfernen. Dazu stellt er ein bis zwei Einheiten auf der Dosierskala ein, löst den Pen mit senkrecht nach oben gehaltener Kanüle aus und achtet auf das Austreten des Tropfens an der Kanülenspitze. Die Injektion erfolgt senkrecht ins Unterhaut-Fettgewebe des Bauches oder Oberschenkels. Es wird nicht mehr generell empfohlen, dass Patienten dazu zwischen Daumen und Zeigefinger der freien Hand eine Hautfalte bilden, da die heute gebräuchlichen Kanülen so kurz sind, dass die Gefahr einer versehentlichen intramuskulären Injektion auch ohne Hautfalte gering ist. Für Erwachsene werden heute unabhängig vom Body-Mass-Index Kanülenlängen von 4 bis 5 mm empfohlen, für Kinder 4 mm. Da die Insulinabgabe aus einem Pen wegen des elastischen Gummistopfens länger dauert als aus einer Spritze, muss die Kanüle nach dem Auslösen des Injektionsknopfes noch für 5  bis 10 Sekunden in der Subkutis verbleiben.

 

Angeblich defekte Insulin-Pens sind häufig Grund zur Reklamation in der Apotheke. Allerdings sind in vielen Fällen nicht die Geräte schuld am Nicht-Funktionieren, sondern deren Anwender. Um zunächst eine verstopfte Kanüle als Fehlerquelle auszuschließen, sollte das Apothekenteam den Patienten bitten, in der Apotheke die Kanüle zu tauschen. Ob die abgegebene Dosis der gewählten entspricht, kann mittels Analysenwaage überprüft werden: Die Dichte von Insulinpräparaten liegt bei etwa 1,01 g/ml; eine Dosis von 20 I.E. entspricht also ungefähr 200 mg. /

Pharmakon – Zeitschrift der DphG

Insuline sind der Themenschwerpunkt der kommenden Ausgabe von »Pharmakon«, der Zeitschrift für Mitglieder der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Sie enthält neben dem hier vorgestellten Beitrag von Dr. Wolfgang Kircher über die richtige Handhabung von Insulin-Pens und -Pumpen unter anderem Artikel über Galenik, Biotechnologie sowie Geschichte der Anwendung von Insulinen. »Pharmakon« erscheint sechsmal jährlich. Jede Ausgabe hat einen inhaltlichen Schwerpunkt, der in mehreren Beiträgen aus unterschiedlichen Perspektiven aufbereitet wird. Ein kostenloses Abonnement ist in der DPhG-Mitgliedschaft inbegriffen. Weitere Informationen finden Interessierte auf www.dphg.de.

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