Pharmazeutische Zeitung online
Psychiatrische Krankheiten

Gemeinsamer genetischer Ursprung

05.03.2013  17:21 Uhr

Von Annette Mende / Bestimmte genetische Veränderungen erhöhen die Erkrankungswahrscheinlichkeit für fünf verschiedene psychiatrische Krankheiten. Einer aktuellen Publikation zufolge teilen sich Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts­störung (ADHS), bipolare Störung, Depression und Schizophrenie dieselben genetischen Risikofaktoren.

In einer groß angelegten genomweiten Assoziationsstudie fanden Wissenschaftler der internationalen Forschungsgruppe Psychiatric Genomics Consortium vier Genorte, die mit allen fünf Erkrankungen assoziiert waren. Im Einzelnen sind das SNPs (single nucleotide polymorphisms) an bestimmten Loci auf den Chromosomen 3 und 10 sowie in zwei Genen, die für CACNA1C und CACNB2 codieren. Die beiden Letztgenannten sind Komponenten eines spannungsabhängigen Calciumkanals, der von Gehirnzellen gebildet wird, schreiben die Forscher im Fachjournal »The Lancet« (doi: 10.1016/S0140-6736(12)62129-1).

Anschließende Risikoanalysen bestätigten, dass die identifizierten Gene eine krankheitsübergreifende Rolle spielen, insbesondere für bipolare Störung, Depression und Schizophrenie, also die drei Erkrankungen, die üblicherweise im Erwachsenenalter zuerst auftreten. Eine genauere Untersuchung des Signalübertragungswegs, an dem der betroffene Calciumkanal beteiligt ist, bekräftigte dessen Beteiligung an der Entstehung von allen fünf psychia­trischen Erkrankungen.

 

»Diese Ergebnisse könnten zur Entwicklung eines neuen Klassifikationssystems für psychiatrische Erkrankungen beitragen, das nicht mehr nur auf klinischen Symptomen basiert, sondern auch biologische Faktoren berücksichtigt«, schreiben Alessandro Serretti und Chiara Fabbri von der Universität Bologna in einem begleitenden Kommentar (doi: 10.1016/S0140-6736(13)60223-8). Die genaue Kenntnis der zugrunde liegenden Genetik könne zudem nicht nur zu einer verbesserten Prävention der Erkrankungen beitragen, sondern vor allem auch zur Entwicklung psychotroper Arzneistoffe mit neuen Angriffspunkten. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa