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Grippeimpfstoffe

Ärzte fordern Aus für Rabattverträge

05.03.2013  19:13 Uhr

Von Stephanie Schersch / In Bayern gab es seit Jahresbeginn überdurchschnittlich viele Influenzafälle. Das meldet der Bayerische Hausärzteverband und macht dafür das Impfstoff-Chaos im vergangenen Herbst verantwortlich.

Ebenso wie in Hamburg, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe haben die Bayerischen Krankenkassen in der laufenden Grippesaison einen exklusiven Rabattvertrag mit dem Hersteller Novartis geschlossen. Ausgerechnet zum Start der Grippesaison im vergangenen Herbst konnte das Unternehmen die zugesagten Impfdosen jedoch wochenlang nicht liefern. Auch andere Hersteller hatten den Bedarf zunächst nicht auffangen können. Damit stand in einigen Teilen Deutschlands vorübergehend nicht ausreichend Vakzine zur Verfügung.

Viele Versicherte hätten aufgrund dieser Schwierigkeiten erst spät oder aber gar nicht geimpft werden können, heißt es nun beim Bayerische Hausärzteverband (BHÄV). Die Folgen für Bayern seien dramatisch. So seien in Baden-Württemberg dem Robert-Koch-Institut (RKI) für das Jahr 2013 bislang 1737 Influenzafälle gemeldet worden. In Bayern seien es mit 3550 Erkrankungen doppelt so viele. Während in Baden-Württemberg damit auf 6246 Einwohner ein Influenza-Patient komme, sei in Bayern jeder 3548. Bürger an einer echten Grippe erkrankt.

 

Die Krankenkassen hätten aus reinem Profitinteresse die Gesundheit der Versicherten aufs Spiel gesetzt, kritisierte der BHÄV-Vorsitzende Dieter Geis. »Die paar Cent, die die Kassen in Bayern meinten, über Rabattverträge sparen zu können, kommen jetzt uns alle teuer zu stehen.« In Zukunft dürfe es daher keine Ausschreibungen für Grippeimpfstoffe mehr geben, so Gies.

 

Die Impfquote sei infolge der Lieferschwierigkeiten deutlich gesunken. Dem BHÄV zufolge haben sich im dritten Quartal 2011 277 000 Menschen gegen Grippe impfen lassen. Im gleichen Zeitraum 2012 waren es nur 6834. Dieser Rückstand habe auch im vierten Quartal nicht mehr aufgeholt werden können, heißt es. Im Gegenteil: Hier habe die Zahl der Impfungen wie im Vorjahreszeitraum konstant bei rund 1,1 Millionen gelegen.

 

»Billige Polemik«

 

Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern warf dem BHÄV vor, falsche Rückschlüsse aus den vorliegenden Daten zu ziehen. Auf Basis der Zahlen könnten derzeit in keiner Weise seriös und wissenschaftlich Erkrankungshäufigkeiten in Baden-Württemberg und Bayern in einen Zusammenhang gestellt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kassen. Die Hausärzte versuchten, mit »billiger Polemik« die Arzneimittelausschreibungen in Verruf zu bringen.

 

Bei den Daten, auf die sich der BHÄV beruft, handelt es sich laut RKI um punktuell erhobene Zahlen. Sie bilden weder den Verlauf einer Grippewelle ab, noch berücksichtigen sie die Bevölkerungsstruktur in den Bundesländern. /

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