Pharmazeutische Zeitung online
FFAR1

Neue Substanzklasse bei Diabetes

06.03.2012  15:50 Uhr

Von Sven Siebenand / Eine neue Gruppe von Antidiabetika senkt gezielt den postprandialen Blutzuckerwert. Die als FFAR1-Aktivatoren oder GPR40-Agonisten bezeichneten Substanzen wirken wie Sulfonylharnstoffe sekretfördernd. Das heißt, sie erhöhen die Freisetzung von Insulin aus den Betazellen. Anders als Sulfonylharnstoffe fördern sie aber die Insulinabgabe nach den Mahlzeiten und senken so nur den postprandialen Blutzuckerwert.

Genau ist der Wirkmechanismus der FFAR1-Aktivatoren noch nicht aufgeklärt. So viel ist klar: Indem sie den FFAR1-Rezeptor auf den Betazellen der Bauchspeicheldrüse aktivieren, bewirken sie eine verstärkte Insulinsekretion. Wahrscheinlich ahmen sie damit die Wirkung von freien Fettsäuren nach, die nach einer Mahlzeit in höheren Mengen im Blut zirkulieren und einen Reiz zur Insulinausschüttung bilden.

TAK-875, ein Vertreter der FFAR1-Aktivato­ren, hat in einer Phase-II-Studie nun gezeigt, dass er ebenso wirksam den Blutzucker senkt wie Glimepirid und gleichzeitig signifikant seltener Unterzuckerungen verursacht wie der Sulfonylharnstoff. Ihre Studienergebnisse haben die Forscher um Professor Dr. Charles Burant von der University of Michigan in Ann Arbor im Fachmagazin »Lancet« veröffentlicht.

 

Die Wissenschaftler verteilten 436 Typ-2-Diabetiker, die trotz Diät, Bewegung und Metformin keine adäquate Blutzuckerkontrolle erreicht hatten, randomisiert auf sieben Gruppen – fünf TAK-875-Gruppen mit jeweils unterschiedlicher Dosierung (von 6,25 bis 200 mg pro Tag), eine Glimepirid-Gruppe (4 mg pro Tag) und eine Placebogruppe. Primärer Endpunkt war die Senkung des HbA1c-Wertes nach zwölf Wochen. 33 bis 48 Prozent der Patienten, die mindestens 25 mg TAK-875 pro Tag peroral eingenommen hatten, erreichten nach zwölf Wochen einen HbA1c-Wert unter 7. In der Placebogruppe gelang das nur bei 19 Prozent und in der Glimepirid-Gruppe bei 40 Prozent der Patienten.

 

Während die Effektivität von TAK-875 also dem Sulfonylharnstoff ebenbürtig war, zeigte es deutliche Vorteile bei den Nebenwirkungen. Die beobachtete Rate an Unterzuckerungen lag mit 2 Prozent auf Placeboniveau und signifikant niedriger im Vergleich zu Glimepirid mit 19 Prozent. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa