Impfkampagne ohne Kühlkette erfolgreich |
26.02.2014 09:48 Uhr |
Von Daniela Biermann / Erstmals ist in Afrika eine Massenimpfung mit einer Vakzine ohne durchgängige Kühlpflicht erfolgreich durchgeführt worden. Der Impfstoff MenAfriVac gegen Meningokokken vom Subtyp A kann bis zu vier Tage bei bis zu 40 Grad Celsius aufbewahrt werden, ohne seine Wirksamkeit einzubüßen.
Mit ihm konnten 155 000 Menschen in Benin gegen das Bakterium immunisiert werden. Über den Erfolg der Kampagne berichten nun Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Fachjournal »Vaccine« (doi: 10.1016/j.vaccine.2014.01.038).
Statt in einer lückenlosen Kühlkette wie bei Impfstoffen üblich wurde MenAfriVac in einer sogenannten kontrollierten Temperaturkette transportiert. Zwar war der Impfstoff in Kühlboxen verpackt, jedoch ohne zusätzlich Kühlung durch Eis oder Ähnliches. Temperaturstreifen auf den Ampullen zeigten an, ob die 40-Grad-Marke überschritten wurde. Tatsächlich mussten während der Kampagne nur neun der rund 15 000 Ampullen mit je zehn Dosen verworfen werden.
Ein zukunftsweisender Erfolg: Zumindest mit dieser Vakzine können nun mehr Menschen auch in schwer zu erreichenden Gegenden mit einem geringeren logistischen und finanziellen Aufwand erreicht werden. Ein parallel erschienenes Bulletin der WHO weist daraufhin, dass der Wegfall einer durchgängigen Kühlpflicht die Impfkosten halbieren könnte.
Derzeit überprüft die WHO in Zusammenarbeit mit den Herstellern, ob weitere Impfstoffe den letzten Teil ihres Weges ohne Kühlung auskommen, zum Beispiel die Gelbfieber-Vakzine oder der orale Cholera-Impfstoff. /