Pharmazeutische Zeitung online
Zika-Epidemie

Gegenmaßnahmen laufen an

24.02.2016  09:24 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Die Ausbreitung des Zika-Virus und der mögliche Zusammenhang zu Fehlbildungen bei Neugeborenen bereiten Sorgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat daher einen Aktionsplan mit Maßnahmen zum Eindämmen der Epidemie vorgelegt. Neben der Bekämpfung der Überträgermücke ist die Impfstoffforschung ein wichtiger Aspekt.

Der WHO-Plan umfasst Hilfen für die betroffenen Länder, um den Kampf gegen die Überträgermücken zu intensivieren und die Aufklärung über Übertragungswege, Risiken einer Infektion und Schutzmaßnahmen zu verbessern. Die Kosten des Maßnahmenkatalogs sollen sich auf rund 50 Millionen Euro belaufen. Zu den Maßnahmen zählt auch, die Überwachung der das Zika-Virus übertragenden Stechmückenarten und der möglichen Komplikationen Mikrozephalie und Guillain-Barré-Syndrom zu verstärken. Außerdem soll die Forschung zu Diagnosemöglichkeiten, Therapien und Impfstoffen vorangetrieben werden.

Die Entwicklung von Arzneimitteln gegen Zika-Viren hält Professor Dr. Theo Dingermann für unnötig, wie er auf einer Veranstaltung des Vereins House of Pharma & Healthcare in Frankfurt am Main erklärte. Infektionen mit dem Erreger verliefen in der Mehrheit asymptomatisch. Wenn Symptome aufträten, fielen diese milde aus und seien auf eine Erkrankungsdauer von drei bis zwölf Tagen beschränkt. »Die Erkrankung ist so schnell vorbei, dass eine symptomatische Behandlung und Bettruhe ausreichen«, sagte der Pharmazie-Professor. Hierfür müsse kein Therapeutikum entwickelt werden. Gefährlich sei eine Zika-Infektion nur für Schwangere, weil sie in Verdacht steht, Schädelfehlbildungen bei den ungeborenen Kindern zu verursachen. Dieser Zusammenhang ist aber noch nicht wissenschaftlich belegt. »Dennoch ist Vorsicht ratsam«, so Dingermann.

 

Um Schwangere vor möglichen Komplikationen durch Zika-Infektionen zu schützen, müssten Impfstoffe entwickelt werden. Bislang befänden sich aber keine Kandidaten in der klinischen Prüfung.

 

Das bislang lohnendste Ziel für Bekämpfungsmaßnahmen stellen die Überträgermücken der Gattung Aedes dar. Denn Zika-Infektionen sind nach heutigem Kenntnisstand kaum ansteckend und werden fast ausschließlich über Stiche von infizierten Mücken übertragen. Daher ist die Dezimierung der Vektoren die bislang effizienteste Maßnahme. Neben Insektiziden, die zwar laut WHO eine geringe Toxizität aufweisen, aber ein gewisses Restrisiko bergen, könnten auch transgene Mücken zum Einsatz kommen. »Die dafür nötige sterile Insektentechnik wäre einsatzbereit«, sagte Dingermann. Die Firma Oxitec hat für verschiedene Aedes-Arten sterile transgene Tiere entwickelt, die, wenn sie freigelassen werden, die Reproduktionsrate der Wildpopulation reduzieren.

 

Die wichtigste Maßnahme derzeit, um die Mückenpopulation zu dezimieren, ist Dingermann zufolge, die Bevölkerung verstärkt über die Lebens- und Reproduktionsweise der Stechmücken aufzuklären und Brutstätten konsequent zu beseitigen. Mücken können ihre Eier in geringsten Wasseransammlungen etwa in Pfützen, Regenrinnen, alten Autoreifen oder herumliegenden Müll ablegen. »Eine Aktion in Richtung verbesserte Hygiene ist die umweltfreundlichste Maßnahme gegen Zika«, sagte Dingermann. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa