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Apothekernachwuchs

Drogen-Cocktails und Hirndoping

24.02.2016  09:24 Uhr

Von Kathrin Müller, Bünde / Um Nachwuchs in die Apotheken zu locken, kann man kaum früh genug ansetzen. Eine Apothekerin aus Bünde lud den Biologie-Leistungskurs des ortsansässigen Gymnasiums am Markt ein, einen Blick hinter die Kulissen ihres Betriebs zu werfen.

Michael Jackson starb im Juni 2009 im Alter von 50 Jahren in Los Angeles an einer Überdosis Propofol. Sein Arzt Conrad Murray verabreichte ihm das Narkotikum, weil Benzodiazepine allein nicht mehr den gewünschten Effekt bei dem Superstar bewirkten. Es war also die Eskalation einer Schlafmittelsucht, die ihn letztlich das Leben ­kostete.

 

Dieses Thema nutzte Apothekeninhaberin Kathrin Müller, um die theoretischen Kenntnissen der Schüler mit der praktischen Bedeutung der Neurophysiologie für die Arbeit in einer öffentlichen Apotheke zu verknüpfen. In einem Vortrag beleuchtete sie, welche Arzneistoffgruppen auf welche Weise in die Funktion des Nervensystems eingreifen, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen. Dies verdeutlichte sie anhand der Epilepsie-Therapie: Einige Antikonvulsiva binden etwa an Natrium-, Calcium- und Chloridkanäle oder die damit verbundenen Neurotransmitter-Rezeptoren, um Nervenzellen von spontanen Entladungen abzuschirmen.

 

Darüber hinaus warnte Müller vor den Gefahren, die in der missbräuchlichen Einnahme bestimmter Substanzen liegen. Während das Suchtpotenzial der Benzodiazepine vielen Schülern bereits bekannt war, stieß das Thema Neuroenhancement auf großes Interesse. Für das sogenannte Hirndoping nutzen viele Anwender Wirkstoffe wie Amphetamine, Antidepressiva und Betablocker, die zum Beispiel die Inspiration, Leistungsfähigkeit und Stressresistenz im Beruf steigern sollen.

 

Laut einer Studie der DAK aus dem Jahr 2009 ist die Bereitschaft in der Bevölkerung, diese Arzneimittel trotz fehlendes Wirknachweises zu konsumieren, erschreckend hoch. Demnach wenden rund zwei Prozent der Erwerbstätigen regelmäßig ohne medizinische Indikation verschreibungspflichtige Medikamente an, um im Beruf fit zu sein.

 

Theorie und Praxis

 

Neben den theoretischen Einblicken lernten die Schüler auch den Alltag in einer Apotheke kennen. Im Mittelpunkt standen die Abgabe von Arzneimitteln, Beratung, Rezeptur und Dokumenta­tion sowie die Prüfung von Chemikalien und Drogen mithilfe von Arzneibuchvorschriften. Vor allem mit der praktischen Arbeit im Labor konnte Müller punkten: »Ich hätte nicht gedacht, wie abwechslungsreich die Arbeit in der Apotheke ist«, sagte einer der Schüler. /

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