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Aufmerksam

19.02.2007  11:34 Uhr

Aufmerksam

Spätestens in vier Jahren kommt die nächste Gesundheitsreform, sagte Professor Dr. Günter Neubauer nach der Verabschiedung des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes (GKV-WSG) durch den Bundesrat. Für die Apotheken ist diese Einschätzung weitgehend bedeutungslos. Dass bis zum nächsten kräftigen Markteinschnitt noch vier Jahre vergehen, ist illusorisch. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben die Branche eines Besseren belehrt. Damit nicht genug, nimmt die Justiz einen immer größeren Einfluss auf das Wohl und Weh der Apothekerschaft. Es sind nicht nur Ulla Schmidt oder Wolfgang Zöller, denen die Apotheke entweder recht und billig oder ein Dorn im Auge ist. Es sind viele andere Kräfte, die wirken.

 

So wenig Einfluss der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) bei der aktuellen Reform entfalten konnte, so sehr mischt sein Justiz- und Gesundheitsminister und dessen Gerichtsbarkeit mit. Dass das nicht folgenlos bleibt, ist absehbar. Diese Folgen im Detail abzuschätzen ist ungleich schwerwiegender. Das darf einen jedoch nicht davon abhalten, sich mit diesen Folgen zu beschäftigen - im Gegenteil.

 

Das GKV-WSG ist kein gutes Gesetz. Auch wenn es hätte schlimmer kommen können, kommt es noch immer schlimm genug. Die Apotheker müssen jetzt die Folgen für die eigene Apotheke abwägen. Es spricht einiges dafür, dass gesundheitspolitisch eine Phase der Beruhigung eintritt. Der Preiswettbewerb der Hersteller untereinander, erste Verträge zwischen Krankenkassen und Herstellern oder die Ausgrenzung teurer Arzneimittel werden dafür sorgen, dass sich die Arzneimittelausgaben nicht mehr so schnell nach oben bewegen wie noch vor einigen Jahren. Zudem wird die Einnahmenseite der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in den kommenden Monaten vom Anstieg der Lohnsumme, wegen sinkender Arbeitslosigkeit und höherer Löhne profitieren. Das kündet von mindestens ausgeglichenen Haushalten bei den Krankenkassen.

 

Beachtung verdienen aber Gerichte und Europäische Union. Aus Brüssel dringt der Ruf nach totalem Wettbewerb auch in den deutschen Apothekenmarkt. Saarländische Gerichte könnten den Türöffner mimen. Es ist Zeit für mehr Aufmerksamkeit - und für neugierige Blicke ins Ausland, beispielsweise nach Schweden. Nur so kann man lernen und verstehen, warum sich was wo wie entwickelt - oder warum nicht. Und auch, was Marktinteressierte in Deutschland wollen. Wie die Aufmerksamkeit des Heilberuflers in der Apotheke dem Patienten gehören sollte, muss der Kaufmann über den Tellerrand blicken. Und das mehr denn je.

 

 

Thomas Bellartz

Leiter der Hauptstadtredaktion

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