Sichtbare Spuren der Zeit |
| 13.02.2007 14:49 Uhr |
<typohead type="3">Sichtbare Spuren der Zeit
Es ist ein Traum der Menschheit, die zarte Haut des Kindes bis ins Alter zu erhalten. Doch zwei Prozesse, das innere und äußere Altern, führen zum typischen Erscheinungsbild mit Falten und Runzeln.
Während das innere Altern (Zeitaltern) genetisch determiniert und nicht beeinflussbar ist, hängt das äußere Altern (Umweltaltern) von zahlreichen Faktoren wie Sonnenbestrahlung, Hitze, Kälte, mechanische Belastung, Einwirkung von Umweltnoxen, Nikotin, Alkohol, Stress sowie Fehlernährung ab. Professor. Dr. Roland Niedner vom Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam beschrieb die Altershaut als eine schlaffe Haut, deren Oberfläche trocken und schuppig ist. Sie ist atrophisch, ihr Bindegewebe ist funktionell minderwertig und auch ihr Volumen ist vermindert. Die Austrocknung sei, so Niedner, auf eine eingeschränkte Talgdrüsenfunktion zurückzuführen, die sich schon recht früh im Unterschenkelbereich zeige, später die gesamte Haut erfasse. Der Dermatologe empfahl, nur kurz und kühl unter Vermeidung von Tensiden zu duschen. Danach sollte die Haut mit einer Creme, die Harnstoff oder Glycerin sowie Lipide enthält, gepflegt werden. Die Vorsorge gegen Hautkrebs sei ein vernünftiger Sonnenschutz (siehe auch Vortrag von Professor Dr. Rolf Daniels).
Als typische Tumore des Altern nannte Niedner die gutartigen Basarzellpapillome sowie die Basaliome (Basalzellkarzinome) und die metastasierenden Spinaliome (Stachelzellkarzinome). Das gefährlichste Karzinom sei das maligne Melanom, das aber keine typische Alterserkrankung sei (siehe auch Vortrag von Professor Dr. Roland Kaufmann, Seite 36). Als weitere klassische Hauterkrankungen des alten Menschen stellte Niedner den Zoster (Gürtelrose) (siehe auch Vortrag von Professor Dr. Sawko W.Wassilew) und Onychomykosen (siehe auch PZ-Titelbeitrag 06/07) vor.
Als gefährliche bakterielle Erkrankung der alten Haut nannte Niedner das Erysipel (Wundrose), das mit hohem Fieber (bis 41°C), Schüttelfrost, schwerem Krankheitsgefühl und Schmerzen einhergeht. Betroffen seien primär die unteren Extremitäten, aber auch das Gesicht. Antibiotika, Bettruhe und Hochlagerung des Beines seien die obligaten therapeutischen Maßnahmen. Abschließend ging Niedner noch auf die chronische venöse Insuffizienz (CVI) ein. Das Krampfaderleiden sei nicht nur schmerzhaft, sondern führe auch zu Ernährungsstörungen der Haut bis hin zum Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür). Um eine Ausheilung zu erreichen, seien große therapeutische Interventionen notwendig.