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Kooperationen

Günstiger Einkauf steht im Fokus

08.02.2011  16:07 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Von einer Apothekenkooperation erwarten Apotheker vor allem Einkaufsvorteile und den Erhalt ihrer Individualität. Das hat die »COOP-Studie« 2011 ergeben. Branchenexperten sehen Apothekengruppen vor großen Veränderungen.

Das Sichern der eigenen Individualität und echte Einkaufsvorteile machen eine Kooperation für ihre Mitglieder interessant, während eine größtmögliche Homogenität der Mitglieder und eine straffe Bindung überwiegend auf Ablehnung oder Skepsis stoßen. Doch in diesen Zeiten sind Einkaufsvorteile schwer zu erzielen, und fast die Hälfte der Befragten ist unzufrieden mit den Rabatten, die ihre Kooperation ausgehandelt hat. Nur ein Drittel findet sie »gut«. Diese Ergebnisse des »Kooperations-Check 2011«, kurz COOP-Studie genannt, berichteten Klaus Hölzel und Christine Görg vom Apotheken-Management-Institut beim Kooperationsgipfel 2011 vergangene Woche in München.

Zum Branchentreff hatte der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) eingeladen. Für die Studie wertete das Institut die Daten von 248 Apotheken aus. 194 von ihnen gehörten einer oder mehreren Kooperationen an, 54 waren Nicht-Mitglieder.

 

Seit der vorangegangenen Umfrage von 2009 ist die Loyalität von Apothekern zur eigenen Kooperation deutlich gestiegen. Während vor zwei Jahren nur 2 Prozent erklärten, sie fühlten sich »stark verbunden«, sind es laut der aktuellen Studie inzwischen 19 Prozent. 26 Prozent geben eine hohe Loyalität und 31 Prozent eine pragmatische Haltung an. »Mehr als drei Viertel stehen zu ihrer Kooperation«, resümierte Hölzel.

 

Dabei erfreuten sich Regionalverbünde und genossenschaftlich organisierte Großhandelskooperationen der größten Loyalität. Dennoch ist ein Viertel der Apotheker kritisch eingestellt oder denkt sogar an Austritt. Die Bewährungsprobe für Kooperationen erwartet Branchenkenner Hölzel in den nächsten beiden Jahren, da könne es zu »großen Veränderungen« kommen.

 

Laut COOP-Studie trauen viele Apotheker den großhandelseigenen oder -nahen Kooperationen wie »Linda«, »Guten Tag Apotheke«, »Meine Apotheke« oder »Vivesco« eine erfolgreiche Zukunft zu, aber auch regionale Verbünde schneiden gut ab. Bei den Discountern liegt die »Easy-Apotheke« in puncto Zukunftserwartung vor »DocMorris«.

Einen eindeutigen Gewinner im Markt gibt es aber nicht. Als »Aufsteiger« ermittelte die Befragung »A-Plus«, »Gesine«, »EMK« und »Avie«. In Sachen Einkauf und Marketing liegt »Linda« im Ranking auf Platz 1. Bei der Bekanntheit ist »DocMorris« Sieger. Den ersten Platz bei Schulungen verteidigt »Torre« und hinsichtlich der Gewinnorientierung schneidet die »Guten Tag Apotheke« am besten ab. Als beste Partner der Apothekengruppen nannten die Befragten Ratiopharm in der Sparte Industrie und awinta bei Software.

 

Als beste Regionalkooperation sehen Apotheker »A-Plus« in Würzburg, beste Fachkooperation ist ihrer Meinung nach »Cura-San« in Duisburg.

 

Im Wettbewerb werden die großhandelsnahen Kooperationen »das Rennen machen«, erwartet Hölzel. Doch Nischenanbieter und lokale Verbünde könnten erfolgreich bleiben. Die Gründung kooperationseigener Großhandlungen sieht er skeptisch. Das werde sich betriebswirtschaftlich kaum rechnen, glaubt Hölzel.

 

Eine Kooperation als Begleitschutz

 

Für den BVDAK-Präsidenten Dr. Stefan Hartmann gibt es derzeit keine Kooperation, die das Überleben einer Apotheke sichern kann. Nur wenn eine Apotheke wirtschaftlich gesund ist, könne sie überleben und gute Pharmazie bieten. »Es wird sich herauskristallisieren, welche Kooperation mehr als eine Art Begleitschutz bietet.«

 

Eine Konsolidierung der Verbundgruppen und damit ein kräftiges Schrumpfen der Anzahl erwartet Professor Dr. Joachim Zentes von der Universität des Saarlandes. Künftig werde es maximal drei bis fünf Apothekenkooperationen geben; dies entspreche den Erfahrungen in anderen Handelsbereichen, sagte der Marktwirtschaftler. Die bisherigen Verbünde würden inhaltlich zusammenrücken, ohne ihre formalen Strukturen zu verändern.

 

Stärke beim Um- und Durchsetzen, gepaart mit Teilhabe an Entscheidungen, seien die zentralen Erfolgsfaktoren, sagte Zentes. Künftig könnten sich nur Kooperationen behaupten, die eine »straffe Bindung an partizipative Entscheidungen« durchsetzen.  /

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