Pharmazeutische Zeitung online

Skandal

08.04.2008  16:59 Uhr

Skandal

Dass verschiedene Arzneiformen in einen Topf geworfen und als austauschbar definiert wurden, hat bereits bei der Austauschbarkeit im Rahmen der Aut-idem-Regel zu heftigen Kontroversen geführt. Dieser Tatbestand breitet sich offensichtlich weiter aus.

 

Nach Angaben von Professor Dr. Jörg Breitkreutz, Universität Düsseldorf, werden in Deutschland Millionenbeträge dafür ausgegeben, Arzneiformen zu entwickeln, die die Compliance der Patienten, insbesondere bei Kindern, fördern sollen.

 

Diese Investitionen sind offensichtlich für die Katz, denn die neu entwickelten Arzneimittel werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) trotz massiver schriftlicher und mündlicher Proteste pharmazeutischer Technologen nicht als Innovationen anerkannt, sondern automatisch den Festbeträgen unterstellt. Argument des Ausschusses: Nach der Gesetzeslage sei für die Erstattungsfähigkeit nur der Wirkstoff und nicht die Galenik wichtig. Das ist ein gesundheitspolitischer Skandal. Auch ein galenischer Fortschritt kann einen innovativen Wert besitzen, wenn er die Therapie verbessert und so die Kosten senkt.

 

Für galenische Innovationen muss dasselbe gelten wie für innovative Arzneistoffe. Der GBA muss den Mehrwert der besseren Galenik bewerten und anerkennen. Nicht der Festbetrag darf hier den Preis bestimmen, sondern der Zusatznutzen, der aus der galenischen Veränderung resultiert.

 

Wenn das mit der jetzigen Gesetzgebung nicht kongruent sein sollte, was ich nicht sehe, muss die Regierung diesen Mangel im SGB V korrigieren. Der Staat muss ein Interesse daran haben, dass auch die Fortschritte in den Formulierungen von Arzneimittel bei den Patienten ankommen und erstattungsfähig sind. Alles andere wäre eine skandalöse Verschwendung von Forschungsmitteln. Sollte sich hier nichts ändern, wird Deutschland in der Arzneimitteltherapie immer mehr ein Entwicklungsland.

 

Professor Dr. Hartmut Morck

Chefredakteur

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Aut idem

Mehr von Avoxa