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Parodontitis erhöht das Krebsrisiko

23.01.2018  15:12 Uhr

Von Annette Mende / Die Parodontitis, eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats, geht mit einer erhöhten Sterblichkeit an Tumoren des Magen-Darm-Trakts einher. Besonders stark fällt der Risikoanstieg bei Bauchspeicheldrüsenkrebs aus.

 

An der Universität Helsinki in Finnland, wo dieser Zusammenhang jetzt in einer großen Beobachtungsstudie gezeigt wurde, fanden Forscher einer anderen Arbeitsgruppe auch den wahrscheinlichen Grund dafür: das bei Parodontitis sehr häufig den Mund besiedelnde Bakterium Treponema denticola (Td) und seine Proteinase CTLP. Dieses Enzym ist laut der Ver­öffentlichung im »British Journal of Cancer« in der Mehrheit der gastro­intestinalen Tumoren nachweisbar und erhöht vermutlich deren Aggressivität (DOI: 10.1038/bjc.2017.409).

 

Die niederschwellige chronische ­Entzündung, die bei einer Parodontitis vorliegt, führt laut den Autoren um Dr. Mikko T. Nieminen und Dr. Dyah Listyarifah dazu, dass sich Bakterien aus der Mundhöhle leichter im Körper beziehungsweise im Magen-Darm-Trakt ausbreiten. In Tumorgewebe ist CTLP der Studie zufolge an der Einwanderung von Krebszellen in gesundes Gewebe und dem Immunescape beteiligt.

 

Über die Assoziation zwischen Parodontitis und erhöhter Sterblichkeit an gastrointestinalen Tumoren berichtet eine andere Arbeitsgruppe der Universität Helsinki jetzt im »International Journal of Cancer« (DOI: 10.1002/ijc.31254). Die Forscher um Dr. Pia Heikkilä konnten hierfür die Zehn-Jahres-Daten von mehr als 68 000 Personen auswerten. Es zeigte sich, dass eine Paro­dontitis mit einer erhöhten Krebsmortalität einherging (relativer Risikoanstieg 27 Prozent). Dies beruhte zum Großteil auf einem Anstieg der Sterblichkeit an Pankreaskrebs (relativer Risiko­anstieg 69 Prozent). Berücksichtigten die Forscher bei ihrer Berechnung weitere bekannte Risikofaktoren wie Alter, sozioökonomischer Status, Mundgesundheit, Zahnbehandlungen und Diabetes, verstärkte das die Assoziation sogar noch. /

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