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Schladming

»Gutachten keine Diskussionsbasis«

Datum 24.01.2018  10:02 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler und Christina Hohmann-Jeddi, Schladming / Das Honorargutachten sorgt für Aufregung in der Apothekerschaft. Beim Pharmacon in Schladming sahen sich Vertreter von ABDA, DAV und BAK der Kritik ausgesetzt, sich nicht deutlich genug zu positionieren.

»Es darf nicht weniger Geld geben und wir verteilen nichts um.« Prägnant und eindeutig vertrat ABDA-Präsident Friedemann Schmidt bei der berufspolitischen Diskussion in Schladming die Position der ABDA zum Honorargutachten des Bundeswirtschaftsministeriums. Beide Punkte müssten erfüllt sein, um in eine Diskussion über das Apothekerhonorar einzusteigen. Aus dem Publikum hagelte es Kritik an der Haltung der ABDA, das Gutachten nicht öffentlich zu diskutieren. Dem trat Schmidt vehement entgegen.

 

Die ABDA werde nicht über die Inhalte des Gutachtens diskutieren, denn es gehe von sehr vielen falschen Prämissen aus, sagte Schmidt. Unter anderem sei das Thema Gemeinwohlpflichten sehr eng begrenzt betrachtet, und die Arzneimittelversorgung werde als Verteilung von Packungen und nicht als Dienstleistung angesehen.

 

Daher weigert sich die ABDA, einzelne Inhalte öffentlich zu diskutieren. Ansonsten würde man der Logik des Gutachtens folgen, die falsch sei, erklärte Schmidt. Das sehe auch die Politik so. Bislang habe sich noch kein hochrangiger Politiker öffentlich zu Inhalten des Gutachtens geäußert, sagte der ABDA-Präsident. »Es gehört in die Schublade, nicht in die öffentliche Politik«, erklärte er teils unter Applaus, teils unter Buh-Rufen. Den Kritikern entgegnete er scharf: »Wollen Sie öffentlich diskutieren, welche Apotheke erhalten bleiben soll und welche nicht?«

 

Dass in dem Gutachten viel Sprengstoff steckt, erkannte auch Stefan Fink vom Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Es könne einen internen Kampf im Berufsstand auslösen, sagte er. Das Papier sei nicht zu verbessern, sondern zu verschrotten. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Honorierung verwies er auf das ABDA-eigene Gutachten, das in Arbeit sei. Es werde zu einem geeigneten Zeitpunkt veröffentlicht, Schnellschüsse in dieser Situation seien fahrlässig.

 

Auch der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Andreas Kiefer, will die Honorarsituation verbessern. Die ABDA werde ihre Ansichten an die Politik herantragen, wenn diese wieder handlungsfähig ist, sagte er. Das Sondierungspapier von Union und SPD lässt die Apotheker hoffen: Es enthält ein klares Bekenntnis zur Apotheke vor Ort und sieht die interprofessionelle Vernetzung als wichtig an.

 

Für Schmidt essenziell: Die apothekerliche Leistung müsse als Universal-Dienstleistung gewürdigt und mit einer Universal-Vergütung abgegolten werden. Es gebe für den Freiberufler kein Aufdröseln seiner Gesamtleistung. Der ABDA-Präsident versicherte: »Dass wir für Sie kämpfen, sollten Sie und der Berufsstand wissen.« Dass man einen Kampf nicht sieht, heiße nicht, dass er nicht stattfindet.

 

Impfen in der Apotheke

 

Neben dem Honorargutachten wurden bei der Veranstaltung auch weitere Themen wie Digitalisierung, neue Dienstleitungen und das Versandhandelsverbot diskutiert. Den elektronischen Medikationsplan erwarte man für die nächste Legislaturperiode, das E-Rezept werde als nächstes Projekt folgen. Von neuen Dienstleistungen wie Impfen in der Apotheke oder Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten ohne Rezept hält Schmidt nichts. Die Forderung nach solchen Befugnissen würde die Apotheker in direkte Konkurrenz zu den Ärzten treiben, sagte er. »Wenn wir wollen, dass die Ärzte unsere Profes­sionalität anerkennen, müssen wir ihre anerkennen.«

 

Verhalten zuversichtlich waren Schmidt und BAK-Präsident Kiefer beim Thema Rx-Versandhandelsverbot. Schmidt versicherte, dass das Thema auf der Agenda der Union stehe und Gröhe seine Haltung noch einmal bekräftigt habe. Auf die Frage aus dem Auditorium, ob er jungen Apothekern noch zur eigenen Apotheke raten könne, sagte der ABDA-Präsident spontan: »Es ist der schönste Beruf der Welt.« /

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