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H. pylori

Dreier-Kombi mit Bismut verfügbar

Datum 22.01.2013  17:51 Uhr

Von Sven Siebenand / Ab sofort ist mit dem Präparat Pylera® eine neue Therapieoption zur Behandlung von Helicobacter-pylori-Infektionen auf dem deutschen Markt verfügbar.

 

Laut Hersteller Aptalis Pharma ist das Kombinations­präparat als Teil einer Bismut-basierten Quadrupeltherapie (O-BMT) in Kombination mit Omeprazol zur Eradikation von Helicobacter pylori (H. pylori) sowie zur Prävention eines rezidivierenden peptischen Ulkus bei Patienten mit durch H. pylori induzierten Ulzera indiziert. In dem neuen Präparat sind drei von vier Wirkstoffen der O-BMT-Therapie in einer zweischichtigen Hartkapsel enthalten. In der äußeren Hülle sind Bismut-Kalium-Salz und Metronidazol enthalten, im Inneren befindet sich Tetracyclinhydrochlorid.

Bismut zur Eradikation von H. pylori gab es bereits früher. Die genaue Wirkung von Bismut bei der Behandlung von H.-pylori-Infektionen ist jedoch noch nicht bekannt. Sie scheint mit direkter Toxizität für die Membranfunktion, Hemmung der Protein- und Zellwandsynthese, Hemmung der Urease-Enzymaktivität, Verhinderung von Zytoadhärenz, der ATP-Synthese und einer unspezifischen kompetitiven Beeinträchtigung des Eisentransports zusammenzuhängen. Das tägliche Dosierungsschema von Pylera sieht die Einnahme von viermal drei Kapseln Pylera nach den Mahlzeiten sowie je eine 20-mg-Tablette Omeprazol morgens und abends vor. Die Behandlungsdauer beträgt zehn Tage.

 

Eine H.-pylori-Infektion muss nicht zwingend eradiziert werden. Im Vorfeld der Diagnose gilt es abzuwägen, ob der Nachweis des Bakteriums therapeutische Konsequenzen zur Folge hätte. Die siebentägige französische (OAC: Omeprazol, Amoxicillin und Clarithromycin) und italienische Tripeltherapie (OMC: Omeprazol, Metronidazol und Clarithromycin) sind in der Behandlung von H. pylori zum weltweiten Standard in der Erstlinientherapie geworden, wobei deren Wirksamkeit vor allem wegen wachsender Clarithromycin-Resistenzen zunehmend zur Diskussion gestellt wird. Als alternative Erstlinientherapien nennt die deutsche S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) aus dem Jahr 2008 die Sequentialtherapie aus einem Protonenpumpeninhibitor (PPI) plus Amoxicillin gefolgt von Clarithromycin, Metronidazol und PPI und die Vierfachtherapie aus PPI, Clarithromycin, Metronidazol und Amoxicillin. Als Reserveoption wird zudem die O-BMT aufgeführt. Sie sei wirksam, in der Durchführung aufgrund der großen Tablettenzahl verteilt auf vier Einnahmezeitpunkte aber kompliziert. Ferner befänden sich wissenschaftlich etablierte Bismutpräparate in Deutschland nicht mehr im Handel. Nachdem Pylera nun verfügbar ist, müsste die Leitlinie aktualisiert werden.

 

In Anbetracht der wachsenden Clarithromycin-Resistenz unterscheidet der kürzlich aktualisierte europäische Maastricht IV Konsensus-Report in den Therapieempfehlungen nach Regionen mit niedriger und hoher Clarithromycin-Resistenz. Bei hoher Prävalenz wird die O-BMT-Therapie als Erstlinientherapie empfohlen. Bei niedrigen Clarithromycin-Resistenzen gelten die Standard-Tripel-Therapie und die O-BMT-Therapie als Therapieoptionen der Wahl. Gut möglich, dass auch die deutsche Leitlinie in dieser Richtung angepasst wird. /

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