Pharmazeutische Zeitung online
Rote-Hand-Brief

Leberschäden unter Dronedaron

25.01.2011  17:13 Uhr

Von Annette Mende / Seltene, aber schwere Nebenwirkung: Die AkdÄ warnt vor möglichem Leberversagen bei Therapie mit dem Antiarryth­mikum Dronedaron.

Bei Patienten, die das Antiarrhythmikum Dronedaron (Multaq®) einnehmen, kann es in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Leberschäden kommen. In einem Rote-Hand-Brief gibt der Hersteller Sanofi-Aventis daher konkrete Empfehlungen zu regelmäßigen Leberfunktionstests bei Behandlung mit Dronedaron.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) teilte in der vergangenen Woche mit, dass im Rahmen des Spontanmeldesystems Fälle von Leber­schäden unter Dronedaron erfasst worden sind. Dazu gehörten vor allem Erhöhungen von Leberenzymen, aber auch einzelne Fälle von Hepatitiden und Leberversagen. Derzeit bewertet die AkdÄ Meldungen zur Hepatotoxizität von Dronedaron und Hinweise auf nephrotoxische Wirkungen.

 

Auch aus den USA meldet die Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) seltene Fälle von schweren Leberschäden, die im Zusammenhang mit Dronedaron-Einnahme stehen. Dort kam es bei zwei etwa 70-jährigen Patientinnen mit zuvor normaler Leberfunktion zu akutem Leberversagen, das eine Organtransplantation notwendig machte. Die Leberfunktion verschlechterte sich in den beiden Fällen 18 Wochen beziehungsweise sechs Monate nach Beginn der Dronedaron-Therapie.

 

Alarm­zeichen für eine Störung der Leberfunktion sind Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schmerzen im rechten Oberbauch, dunkler Urin, Juckreiz, Gelbfärbung der Augen oder Haut, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit. Tritt eines der genannten Symptome auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

 

Der Mehrkanalblocker Dronedaron ist erst seit Anfang 2010 auf dem Markt. Er ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit früherem oder aktuell bestehendem, aber nicht permanentem Vorhof­flimmern, bei denen er das Wiederauftreten des Flimmerns verhindern oder die ventrikuläre Herzfrequenz senken soll. Dronedaron ähnelt strukturell dem Amiodaron und blockiert wie dieses verschiedene Ionenkanäle an den Herzmuskelzellen und im Reizleitungssystem des Herzens.

 

Im direkten Vergleich mit Amiodaron war Dronedaron weniger gut wirksam gegen Vorhofflimmern aber besser verträglich als das Vorgängermedikament. Vorteile von Dronedaron gegenüber Amiodaron sind, dass es keine Iod-Atome enthält und daher keine unerwünschten Wirkungen auf die Schilddrüsenfunktion hat, und dass es aufgrund seiner deutlich kürzeren Halbwertszeit von 25 bis 30 Stunden besser steuerbar ist. / 

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