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Sinkende Apothekenzahl

AOK drängt auf Maximalpreise

17.01.2018  10:38 Uhr

Von Stephanie Schersch / Die AOK Baden-Württemberg würde gerne das System der Preisbildung für rezeptpflichtige Arzneimittel auf den Kopf stellen. Maximalpreise sollen demnach eine regelrechte Stadtflucht unter Apothekern initiieren.

Die sinkende Anzahl der Apotheken in Deutschland bereitet der AOK Baden-Württemberg wenig Sorgen. Jüngsten Angaben der ABDA zufolge gab es Ende September 2017 noch 19 825 Apotheken in Deutschland, so wenige wie seit der Wiedervereinigung 1990 nicht mehr. Nach Meinung der AOK sagt die absolute Zahl jedoch nicht viel über die Qualität der Versorgung aus. Entscheidend sei vielmehr die Verteilung der Apotheken. Einer Überversorgung in vielen Städten stünden ländliche Regionen gegenüber, »in denen ganzen Ortschaften keine einzige Apotheke mehr zur Verfügung steht«, heißt es.

Versender sollen helfen

 

Aus Sicht der Krankenkasse kann der Versandhandel helfen, diesen Mangel auszugleichen. Darüber hinaus fordert sie ein neues Preisbildungssystem, um eine »wünschenswerte Stadtflucht« anzustoßen. Für rezeptpflichtige Arzneimittel erhalten Apotheken derzeit ein Pauschale von 8,35 Euro sowie einen Aufschlag in Höhe von 3 Prozent des Apothekeneinkaufspreises. Eine Offizin rechne sich für Apotheker daher vor allem dort, wo sie viele Einzelpackungen verkaufen könnten und das sei nun einmal vor allen in der Nachbarschaft niedergelassener Ärzte in den Innenstädten der Fall, so die AOK. »Für den Umzug aufs Land spricht aus Sicht der Apotheker momentan nicht viel.«

 

Anders sähe es demnach hingegen aus, wenn ein Höchstpreissystem greifen würde. Für Rx-Preise würden dann Maximalpreise festgelegt, von denen Apotheker »unter marktwirtschaftlichen Kriterien« nach unten abweichen könnten, wie die Kasse schreibt. »Der sich dann entwickelnde gesunde Wettbewerb würde zwangsläufig dazu führen, dass einige Apotheken aus den Ballungsräumen in ländliche Regionen abwandern müssten.« Profitieren würden davon vor allem die Patienten: »Echte Versorgungssicherheit träte anstelle einer nur quantitativ behaupteten.«

 

Für ein Höchstpreismodell hatten sich zuletzt auch die Grünen nach dem folgenschweren Urteil des Europä­ischen Gerichtshofs aus dem Oktober 2016 ausgesprochen. Versender aus dem EU-Ausland dürfen Kunden seitdem anders als deutsche Apotheken Rabatte auf Rx-Arzneimittel gewähren. Maximalpreise für alle würden aus Sicht der Grünen fairen Wettbewerb wiederherstellen. Kritiker fürchten allerdings, der Preiswettbewerb könnte Apotheker letztlich dazu zwingen, Beratungsleistungen zu reduzieren und das Versorgungsniveau damit abfallen. /

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