Pharmazeutische Zeitung online
AMG-Novelle

Die Zeit drängt

20.01.2016  09:32 Uhr

Von Stephanie Schersch / Die Bundesregierung drückt beim sogenannten Vierten Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften (AMG-Novelle) aufs Tempo. Wie aus einem Schreiben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hervorgeht, soll die Novelle bereits im Sommer in Kraft treten. Mögliche Ergebnisse des Pharmadialogs könnten damit unter Umständen nicht mehr in das Gesetz einfließen.

Der Grund für die Eile sind neue Vorgaben der Europäischen Union für die Überwachung klinischer Studien. Eine entsprechende EU-Verordnung will die Bundesregierung mit der AMG-Novelle in deutschem Recht verankern. Hersteller sollen Anträge auf Genehmigung eine­r klinischen Prüfung künftig über ein zentrales elektronisches Portal einreichen, an dessen Aufbau die Europä­ische Arzneimittelagentur (EMA) zurzeit gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und der EU-Kommission arbeitet.

Anpassung an EU-Verordnung

 

Nach Informationen der EMA werde das Portal im ersten Halbjahr 2018 funktionsfähig sein, spätestens im Oktober 2018 müsse deshalb die EU-Verordnung vollständig umgesetzt werden, schreibt das BMG. Dabei handele es sich jedoch »um maximale Fristen«. Alle Beteiligten müssten laut EMA daher daran arbeiten, den Zeitplan noch zu verkürzen.

 

Nach Auffassung des Gesundheitsministeriums werden die notwendigen Anpassungen in Deutschland viel Zeit in Anspruch nehmen und »einen Vorlauf von voraussichtlich zwei Jahren« erfordern. Demnach muss die Bundesregierung etwa ein neues Registrierungsverfahren für Ethik-Kommissionen aufbauen. Um den Zeitplan zu halten, soll das Gesetzgebungsverfahren für die AMG-Novelle daher im Sommer 2016 abgeschlossen werden. Bereits Anfang März will das Kabinett den Regierungsentwurf vorlegen. Der Bundestag wird sich dann wahrscheinlich im Mai erstmals damit befassen. Die finale Abstimmung im Parlament ist für Ende Juni geplant, der Bundesrat soll im Juli abschließend beraten.

 

Unklar ist vor diesem Hintergrund, ob mögliche Ergebnisse des Pharmadialogs Einzug in den Gesetzentwurf finden werden. Zuletzt galt die AMG-Novelle immer als das Gesetz, in das Regelungen mit Blick auf den Arzneimittelmarkt infolge der Gespräche einfließen könnten. Bereits drei Mal haben sich Industrie und Bundesregierung im Rahmen der Dialogveranstaltung schon getroffen, Ende Januar soll nun die vierte und letzte Runde stattfinden. Danach soll im Laufe des Frühjahrs eine Auswertung der Gespräche erfolgen.

 

Ein »Zuwarten auf Ergebnisse des Pharmadialogs« komme aufgrund der erforderlichen eiligen Anpassungen deutscher Regelungen an EU-Recht nicht in Betracht, schreibt das BMG ziemlich deutlich. Rein theoretisch könnten einzelne Punkte aber über Änderungsanträge in das parlamentarische Verfahren eingebracht werden. Nicht ausgeschlossen scheint auch ein eigenes Gesetz infolge des Pharmadialogs.

 

Mit Blick auf den Zeitplan wird es auch für die Apotheker eng. Sie hoffen, in der AMG-Novelle zumindest einen Teil ihrer Honorarforderungen verankern zu können. Für ihre Überzeugungsarbeit bei Politikern bleibt nun nicht mehr viel Zeit. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa