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Brustkrebs-Patientinnen

Denosumab senkt Knochenbruchrisiko

20.01.2016  09:32 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Die adjuvante Gabe des monoklonalen Antikörpers Denosumab kann bei Brustkrebs-Patientinnen nach den Wechseljahren das Knochenbruch- und das Rezidivrisiko senken. Dies zeigte eine placebokontrollierte doppel­blinde Studie.

Postmenopausale Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erhalten meist eine adjuvante Hormontherapie mit einem Aromatase-Inhibitor für fünf bis zehn Jahre. Die starke Estrogen-Unterdrückung soll Rezidive und Sterblichkeit minimieren. Allerdings fördert sie den Verlust von Knochenmasse und erhöht somit das Fraktur­risiko. »Heute können zwar viele Frauen mit Brustkrebs geheilt werden, haben aber schwere Schäden an den Knochen«, sagte Professor Dr. Ingo Diel von der Praxisklinik Rosengarten in Mannheim bei einem Presseworkshop in München. Antiresorptive Medikamente wie Bisphosphonate oder Denosumab können hier vorbeugen.

Der Effekt von Denosumab, das als RANK-Ligand-Inhibitor die Osteoklasten-Aktivität bremst, wurde in der von Amgen unterstützten und im Fachjournal »The Lancet« veröffentlichten ABCSG-18-Studie geprüft (https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00556374). Mehr als 3400 Frauen mit frühem, Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs, die mit einem Aromatase-Inhibitor behandelt wurden, erhielten randomisiert alle sechs Monate subkutan entweder 60 mg Denosumab oder Placebo (DOI: 10.1016/S0140-6736(15)60995-3). In der Verumgruppe ereigneten sich deutlich weniger Knochenbrüche als im Placebo-Arm (92 versus 176). Dies sei sowohl bei Frauen mit normaler als auch mit niedriger Knochendichte beobachtet worden, berichtete Diel. In der Antikörper-Gruppe sei zudem die Knochen­mineraldichte an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelhalsknochen gestiegen. Unter den 31 Fällen von dentalen Veränderungen sei keine bestätigte Kiefer­osteonekrose gewesen, betonte der Onkologe.

 

Krankheitsfreies Überleben verlängert

 

Diel stellte in München zudem erste Ergebnisse zum sekundären Endpunkt krankheitsfreies Überleben (DFS) vor, die im Dezember 2015 beim San Antonio Breast Cancer Symposium präsentiert worden waren. Während der median vierjährigen Nachverfolgungsphase verlängerte die adjuvante Gabe des Antikörpers das DFS und senkte das Rezidivrisiko im Vergleich zu Placebo. Der positive Effekt war besonders ausgeprägt bei Frauen mit großen (über 2 cm), duktalen und Estrogen- plus Progesteronrezeptor-positiven Tumoren.

 

Die in der Studie applizierte Dosis von 60 mg Denosumab alle sechs Monate entspricht der zur Osteoporose-Therapie zugelassenen Dosierung. Zur Prävention von Skelett-Komplikationen bei Tumorpatienten mit Knochenmetastasen wird der Antikörper deutlich höher dosiert: 120 mg subkutan alle vier Wochen. /

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